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Die Armenier (Haik, Haykh, Chai, Armyane) sind ein indogermanisches Volk, das rund 7,4 Millionen Angehörige zählt, aber über viele Staaten der Welt zerstreut lebt. Gemeinsam ist allen Armeniern ihre Sprache, Hageren genannt, ein eigener Zweig der indoeuropäischen Sprachfamilie, und auch die bereits seit dem 5. Jahrhundert vorhandene armenische Schrift mit 36 Buchstaben. Im heutigen Armenien, das seit 1991 selbstständig ist, wohnen rund 2,8 Millionen Armenier, die anderen leben in zahlreichen nahöstlichen und europäischen Staaten und viele auch in Übersee, die meisten (1,6 Millionen) in den USA. In der dramatischen über dreitausendjährigen Geschichte dieses leidgeprüften Volkes war das im Südkaukasus liegende Kernland immer wieder Ziel mächtiger Nachbarn, die mit Invasion und Besatzung die staatliche Eigenständigkeit in Frage stellten. Der völkische Zusammenhalt wurde hauptsächlich durch die armenisch-apostolische Kirche gewährleistet, denn das Land ist bereits seit dem 4. Jahrhundert christlich. Die größten Katastrophen in ihrer Geschichte brachen über die Armenier jedoch erst im 19. und 20. Jahrhundert herein, als 1828 die großen Verfolgungen im Osmanischen Reich begannen, denen dann 1915/16 ein Genozid folgte, der 1,5 Millionen Armeniern das Leben kostete. Im ehemaligen, 1828 mit Russland vereinigten Ostarmenien errichteten ein Jahrhundert später die Sowjets eine Armenische Sozialistische Sowjetrepublik, die sich nach dem Zerfall des Sowjetblocks dann selbstständig machen konnte. Dieses Territorium ist heute das einzige geschlossene Siedlungsgebiet dieses vielgeprüften und hart arbeitenden Volkes. Alle Armenier, die fernab ihrer Heimat in der „Diaspora“ leben, sind samt und sonders Nachkommen von Flüchtlingen. |
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