Besondere Kinderbücher

Viele Eltern wissen sicher abenteuerliche Geschichten über die Vorlieben ihrer Kinder zu erzählen. Da war die Susanne, die sich nicht von ihrer ach so zerknautschten und seltsam "duftenden" Stoffpuppe trennen wollte, oder der Loscha, der ein gar nicht mehr rosafarbenes Schweinchen aus Plüsch über alles liebte. Loni liebt ihre Kuscheldecke heiß und innig. Überall begleitet sie dieser Schatz. Die Erwachsenen haben kaum Verständnis für ihre Anhänglichkeit und versuchen, ihr die Liebe zu dem ollen Lumpen madig zu machen. Loni läßt sich nicht beirren, schließlich kann man mit der Kuscheldecke auch herrlich spielen. Welch eine Aufregung aber, als die Decke eines Tages verschwunden ist. Rosemarie Künzler-Behncke ist mit ihrem Buch Loni und ihre Kuscheldecke (Annette Betz Verlag, Wien, 24 Seiten, durchgehend farbig illustriert von Sabine Kraushaar, lam. Pappband, 9,95 Euro, ab drei Jahre) eine zauberhafte

Geschichte gelungen, eine Geschichte um die Phantasie der Kinder, um Besitz und Verzicht.

Um einen Verlust ganz anderer Art geht es in dem Buch von Sylvia Schneider. Paulchen, gerade mal eben fünf Jahre alt, muß erleben, daß seine Eltern sich scheiden lassen. Der sensible Junge macht sich Vorwürfe und meint, an dem Übel Schuld zu sein. Papa war bestimmt böse, daß er auf sein funkelnagelneues Fahrrad nicht aufgepaßt hat. Behutsam erklärt die Autorin die verzwickte Lage, in der sich heutzutage immer mehr Kinder befinden. Bei Paulchen geht alles gut aus, auch wenn die Eltern nicht mehr zusammenleben wollen. Bei dem Buch Papa wohnt nicht mehr bei uns (Annette Betz Verlag, Wien, 32 Seiten, durchgehend farbig illustriert von Mathias Weber, lam. Pappband, 12,95 Euro; ab vier Jahre) sind Eltern und (oder) Großeltern mehr denn je gefragt, wie und ob betroffene Kinder mit diesem Thema umgehen. Ein Buch aber auch, das ein ernstes Thema verantwortungsbewußt behandelt. man