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„Wir haben nichts zu verbergen. Bis Ende 2002 wird die komplette Liste aller Kulturgüter, die sich kriegsbedingt in russischen Museen und Archiven befinden, der Öffentlichkeit präsentiert.“ Das kündigte der russische Kulturminister Michail Schwydkoj in einem Interview mit der Deutschen Welle an. Diese Arbeit sei wichtig, so der Minister, „um den Mythos von etwas ,Sagenhaftem‘, was sich in Rußland verbergen soll, aufzudecken“. Die offiziellen deutschen Beutekunst-Zahlen bezeichnete er als zu hoch. Statt der von deutscher Seite angenommenen fünf Millionen gehe er von „zirka 287.000 Kunstgegenständen“ aus. Die Rückgabe werde im übrigen „nicht nur Frohlocken, sondern auch große Besorgnis“ bei deutschen Museumsdirektoren hervorrufen, denn Platzmangel sei das größte Problem aller Museen, und unter den Gegenständen befinde sich auch „viel Zweitrangiges und Sperriges, etwa Möbel“. Die Bedeutung der Rückgabe versuchte er auch mit der Stellungnahme zu relativieren, daß in der globalisierten Welt der Standort von Kunstgegenständen immer zweitrangiger werde. Seine Aufgabe sei es, „die Kulturgüter ins Kulturleben zurückzuführen.“
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