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Hauptmahlzeit, die man um die neunte oder zehnte Stunde, also zwischen 14 und 15 Uhr am Ende des Arbeitstages einnahm.
Die cena besteht aus drei Gängen: Die Vorspeise (gustatio), deren Hauptbestandteil Eier waren und zu der man mit Honig gesüßten Wein (mulsum) trank; der eigentlichen cena, die wiederum aus mehreren Gängen bestehen konnte, zu denen man ein wenig Wein trank; schließlich folgte, nach einem Gebet und einer Gabe an die Laren das Dessert (secunda mensa), das aus Früchten und Kuchen bestand.
Bei Gelagen wurden die secundae mensae zu einer commissatio (Fest), bei dem sich die Gäste mit Blumen bekränzten, sich parfümierten und einen Festkönig (magister bibendi) wählten, der die Zahl der Becher festlegte, die jeder trinken mußte, sowie das Verhältnis bestimmte, in dem man den Wein mischte. Man spielte mit Würfeln, lauschte den Flötenspielerinnen, sah den Jongleuren und Clowns zu oder ließ sich vorlesen. Üblicherweise zogen sich die Frauen zu Beginn der commis-satin, die bis spät in die Nacht dauern konnte, zurück. Bei größeren Banketten kleideten sich die Eingeladenen in eine Abendrobe (vestis cenatoria, synthesis), über deren Beschaffenheit man allerdings schlecht unterrichtet ist.
Oft urteilt man streng über die Ausschweifungen und die Dauer römischer Gelage und Bankette, die man sich gerne orgiastisch vorstellt. Doch die Realität war anders: Insgesamt gesehen waren die Römer eher enthaltsam, denn sie nahmen in der Regel nur eine Mahlzeit am Tage zu sich, und die Beispiele, die man immer gerne anführt, so z.B. Nero , Vitellius oder den Trimalchio des Petronius , waren eher Ausnahmen. Andererseits gab es abends in Rom keinerlei Schauspiele und sonstige Vergnügungen, so daß die Römer Künstler wie Tänzer, Akrobaten oder Musiker zu sich nach Hause kommen ließen. |
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