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Cicero

 
     
 
M. Tullius Cicero wurde 106 v.Chr. in Arpinum, etwa hundert Kilometer südwestlich von Rom, geboren und entstammte einer Familie des Ritterstandes . Er war Konsul im Jahre 63 und war als homo novus der bedeutendste Redner und Politiker Roms. Sein ganzes Leben lang ordnete er die wissenschaftliche Betätigung dem politischen Handeln unter, um der res publica zu dienen, wobei er sich an die Vorstellung hielt, (lie er sich vom Gemeininteresse machte. Seine großen politischen Erfolge gingen Hand in Hand mit seinen Erfolgen als Redner: Die Abstimmung über die lex Manilia im Jahre 66, die Pompeius alle Vollmachten im Kampf gegen Mithridates übertrug (Für den Befehl des Cn. Pompeius) sowie im Jahre 63 sein Kampf gegen Catilina und dessen Komplizen (Catilinarische Reden), der zu seinem eigentlichen Triumph in einer Zeit wurde, in der er glaubte, um sich die optimates geschart zu haben. Bald aber schon mußte er bittere Enttäuschungen hinnehmen: Die Mitglieder des Ersten Triumvirats ließen ihn im Stich und im Jahre 58 wurde er durch Clodius ins Exil geschickt, da er ohne gesetzliche Grundlage die Mitverschwörer Catilinas habe hinrichten lassen. Später, während des Machtkampfes zwischen Pompeius und Caesar , zögerte er lang, sich einer der beiden Seiten anzuschließen, entschied sich aber im Juni 49 für Pompeius. Nach der Ermordung Caesars 44 glaubte er, wieder eine bedeutende Rolle übernehmen zu können, und unterstützte Octavian dadurch, daß er von September 44 bis April 43 seine gegen Antonius gerichteten vierzehn Philippischen Reden hielt. Doch Octavian und Antonius verständigten sich miteinander, und Cicero fiel dieser Übereinkunft zum Opfer. Am 7. Dezember 43 wurde er in der Nähe von Formiae ermordet, als er versuchte zu entkommen. Sein Kopf sowie seine rechte Hand wurden auf der Rostra ausgestellt.

Das hinterlassene Werk Ciceros ist gewaltig: Reden (Gegen Verres, Für Sextius, Für Milo ), rhetorische Werke (Über den Redner, Brutus, Der Redner), philosophische Schriften (Über das Alter, Über die Freundschaft, Über die Pflichten), politische Abhandlungen (Über den Staat, Über die Gesetze) sowie die umfangreichen Sammlungen seiner Briefe. Doch trotz der gewaltigen Ausmaße des Werkes bleibt in ihm ein roter Faden erkennbar, denn Cicero hat unablässig über die beste Regierungsform („die einerseits dem Einfluß der Besten unterliegen soll, wobei aber manche Dinge dem Urteil des Volks vorbehalten sein sollen“) sowie den besten Staatsmann nachgedacht, der in sich die Fähigkeiten eines Redners, Militärbefehlshabers und Philosophen vereinen soll: Sein Ideal war der princeps (der Erste). Diese Vorstellung, die um die Aufopferungsbereitschaft des Bürgers kreist, blieb auch Leitgedanke im Humanismus und war kennzeichnend für das Römertum.
 
     
     
 
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