Dakota

Die Dakota (Nakota, Lakota) stellen das wichtigste und mächtigste Indianervolk der mächtigen Sioux-Sprachfamilie in Nordamerika dar. Von den Chippewa wurden die Dakota zu Beginn des 17. Jahrhunderts aus ihren Wohngebieten an den großen Seen verdrängt und zogen westwärts nach Wisconsin und Minnesota. Bei dieser Westwanderung begegneten sie den großen Büffelherden. Die sieben Hauptstämme, die sich selbst als „Sieben Ratsfeuer“ bezeichneten, spalteten sich nunmehr in die vier Gruppen der Ost-Dakota (= Santee-Dakota oder Wald-Dakota) und in die West-Dakota, zu denen drei Gruppen gehörten, die sich ganz der Büffeljagd verschrieben und zu den typischsten Prärie-Indianern entwickelten. Der wichtigste Stamm dieser stets in Bewegung sich befindenden Dakota war der Stamm der Teton, der in der weiten Prärie am gefürchtetsten war. Zuerst kämpften die Dakota nur gegen ihre angestammten Feinde, die Ojibwa. Im 19. Jahrhundert, als sich weiße Siedler dann zwischen die verfeindeten Indianerstämme drängten, richteten sich die Angriffe der Dakota auch mit Vehemenz gegen diese Eindringlinge. Längst hatten die Dakota das Pferd als Reittier übernommen und bildeten im Laufe der Generationen eine gewaltige berittene Streitmacht. Es kam zu den blutigsten Kämpfen und sensationellsten Schlachten im gesamten Indianerkrieg. Die Häuptlinge Sitting Bull und Crazy Horse brachten 1876 am Little Big Horn den fünf Kompanien des Generals Custer eine totale Niederlage bei, aber 1890 mähten die US-Truppen am Wounded Knee Creek mit Schnellfeuer-Kanonen die letzten Dakota-Aufgebote nieder. Die Überlebenden wurden in die Reservationen gebracht, wo sie sich in den letzten hundert Jahren wieder erholten und vermehrten. Die Dakota gehören heute neben den Navaho und den Cherokee zu den größten Indianervölkern auf dem Boden der USA.