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Das Wetter in der Heimat im Monat Februar

 
     
 
Der vergangene Winter scheint schon früh sein Pulver verschossen zu haben, wie wir lasen. Mußte er bereits im letzten Drittel des Januar dem flinken Frühling das Feld überlassen. Auch in der ersten Hälfte des Februars hatte er in weiten Teilen Mitteleuropas sein Handwerk wohl vollkommen vergessen: kein Frost weit und breit. Nicht einmal in den Nächten wollte es frieren. Im Gegenteil: In Ostdeutschland erinnerte die Witterung der ersten Wochen mehr an den April. Störche hatten sich zwar noch nicht blicken lassen zu der Zeit, wo sonst strenge Winter ihr Talent überzeugend ausspielen. Doch das frühe Erwachen der Natur begleiteten die Vögel mit ihrem Gesang, und die ersten Schneeglöckchen und Hasel gaben der grauen Landschaft die ersten kleinen freundlichen Farbtupfer.

Der Grund für das zeitige Frühlingswetter war eine westliche Strömung
, die Atlantikluft bis weit nach Rußland führte. So schwankten die Minima der Temperaturen zwischen 2 und 5 Grad und die Maxima zwischen 5 und 10 Grad. Wenn, wie zum Beispiel am dritten Februar, die Luft mehr aus Südwesten kam und zusätzlich die Sonne schien, dann erreichten die Temperaturen Höchstwerte von 11 bis 15 Grad. Dieser freundliche Sonntag lud zu einem Besuch des Königsberger Tiergartens ein.

Auch in den Nächten blieb es dann mit sechs bis acht Grad sehr mild. Da in der atlantischen Luftströmung Tiefausläufer über die Heimat wanderten, regnete es an manchen Tagen. Ab dem 6. Februar fiel der Niederschlag häufiger und intensiver. In Allenstein kamen vom Nachmittag des 11. Februar bis zum folgenden Morgen 15 Liter pro Quadratmeter zusammen.

Noch am selben Tag lebte der Wind böig auf. Er drehte mit manchmal stürmischen Böen auf Nordwesten. Im Laufe des 13. Februar sank die Temperatur im Laufe des Tages um 5 Grad. Ab und zu schneite es. Hatte der Winter immer noch nicht aufgegeben? Doch sein Versuch entpuppte sich als harmlos; denn er hatte nicht wie seine gestrengen Brüder den Weg aus dem eiskalten Osten, sondern den aus der mäßig kalten Region des Nordmeers gewählt. Das magere Ergebnis waren leichte Nachtfröste. Am Tage stieg die Temperatur immer noch über null Grad. Wenn es die Sonne gut meinte, dann erreichte sie Maxima von 5 bis 10 Grad.

Doch der Winter gab immer noch nicht auf. Diesmal nahm er Xanthia zu Hilfe, ein Tief, das von Jütland über Polen nach Rußland zog. Dieses tauchte Ostdeutschland in eine weiße Landschaft. Bis zu sieben Zentimeter hoch lag der Schnee. Dann zapfte das Tief einen Schwall kalter Lauft aus Rußland an. Gleich anschließend schwenkte über die Kaltluft ein Keil des Azorenhochs. Das ging alles so schnell, daß bereits in der Nacht zum 22. Februar strenger Frost um minus zehn Grad Einzug hielt. In Rastenburg wurden sogar minus 13 Grad registriert. Am Tage herrschte verbreitet leichter Dauerfrost. Doch so überraschend die Kälte kam, so schnell war der Spuk mit Hilfe eines Skandinavientiefs auch schon vorbei. Der Winter hatte nun endgültig verloren. Nach vier Tagen lenkte eine westliche Strömung mit einem frischen Wind Atlantikluft nach Ostdeutschland. Bis zu 8 Grad erreichten die Temperaturen als Maximum, und von Nachtfrösten war nicht mehr die Rede.

Blickt man zusammenfassend auf den außergewöhnlich milden Februar zurück, dann fallen nicht nur die Temperaturen, sondern auch die hohen Niederschlagssummen auf. Als Temperaturmittel wurden 1,7 Grad (in Allenstein) und 3,8 Grad (in Königsberg) festgestellt. Das sind 4,4 bis 5,9 Grad mehr als sonst in diesem Monat. Dennoch ist das kein neuer Rekord. Im letzten Wintermonat der Jahre 1989 und 1990 lagen die Mittelwerte noch deutlich darüber.

Die Niederschlagssummen ergaben für Elbing 45 Millimeter und für Memel 104 Millimeter. Das sind 30 beziehungsweise 180 Prozent mehr als gewöhnlich im Februar. Die Werte der anderen Stationen lagen dazwischen. Dagegen schaffte die Sonne ihr Soll fast genau. Das waren in der Summe 50 bis 60 Stunde
 
     
     
 
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