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Dayak (Dajak, Dyak) ist ein Sammelname für rund 300 eigenständige Eingeborenenstämme auf der Insel Borneo, die zusammengenommen etwa 2 Millionen Menschen ausmachen. Da die Insel selbst zwischen drei Staaten aufgeteilt ist, sind die Dayak je nach geographischer Lage ohne ihr eigenes Zutun Bürger dieser Staaten geworden. Im indonesischen Kalimantan leben die meisten der sog. Land-Dayak, es sind die vielen Stämme im Inneren der Insel, während in den malaiischen Bundesstaaten Sarawak und Sabah sowie im souveränen Fürstentum Brunei die Küstenstämme, vor allem die Iban zu finden sind, die man auch unter dem Namen SeeDayak kennt. Die Dayak waren lange Zeit als Kopfläger gefürchtet und wegen ihrer riesigen Langhäuser berühmt. Solche Häuser konnten oft mehrere hundert Meter lang sein und bis zu 300 Familien aufnehmen. Jagd und Fischerei standen lang Zeit im Vordergrund. In den Bergen wurde Trockenreis angebaut, in den Tälern Nassreis kultiviert. Sprachlich erheblich aufgesplittert, sind viele Stämme bis heute ihrer angestammten Naturreligion treugeblieben, während andere durch hinduistische und moslemische Einflüsse geprägt sind und sogar eine protestantische Volkskirche von Missionaren aus Basel und dem Rheinland schon im 19. Jahrhundert gegründet wurde. Der bedeutendste Dayak-Stamm (die Ngadju) in Südborneo, kannte nicht nur Menschenopfer und Tempelprostitution sondern auch aufwendige Totenrituale von langer Dauer. Im Südosten leben ferner die Biadju, Ot Danum, Maanjan, Lawangan, Tabojan und Barito-Dusun. In West-Kalimantan und West-Sarawak sitzen die Kendayan. In den Küstengebieten Nordwest-Borneos trifft man dagegen auf die Klemantan und vor allem auf die Iban, die als See-Dayak bekannt sind, sie kommen auch in Sarawak vor. Eine erstaunliche Entdeckung machten die Europäer im nordöstlichen Sarawak, wo noch heute die Kelabit Dolmen und Menhire aufstellen und eine regelrechte Megalith-Kultur aus frühester Zeit weiterführen. Mehrere Stämme sind bis heute noch kaum bekannt, geschweige denn erforscht. Von den vielen Sprachen und Dialekten kann pauschal auch nur gesagt werden, dass sie zumeist der südwestindonesischen Sprachfamilie angehören. |
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