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Laut den Untersuchungen der 40jährigen Autorin Meike Dink-lage sind es nicht nur die Politik, die Wirtschaft und die Frauen, sondern auch verstärkt die Männer, die Schuld an der niedrigen Geburtenrate in Deutschland tragen. In ihrem Buch "Der Zeugungsstreik" geht die Journalistin der Frage nach, warum vergleichsweise geringe 17,4 Prozent der Frauen zwischen 35 und 40 Jahren keine Kinder haben, aber 33,6 Prozent der Männer dieser Altergruppe kinderlos sind. Gerade die Männer um die 40 seien so auf ihre Jugend und ihr Vergnügen fixiert, daß sie sich keinen Klotz am Bein, denn für viele bedeuten Kinder nichts anderes, zumuten wollen. "Heute können Männer Frauen im Beruf nicht mehr aufhalten - aber sie haben sich die Macht erhalten, ihnen die Zeugung zu verweigern", so die Autorin im Interview mit der Welt. Die Frauen müssen sich fügen. Entweder sie entscheiden sich für eine kinderlose Beziehung mit ihrem Partner oder sie müssen ihn verlassen und einen neuen finden, der dann Familie will, doch das ist heute immer seltener der Fall.
Auch seien Frauen heute immer weniger bereit, die Lasten der Familie alleine zu tragen. Sie wollen die Pflichten mit dem Vater teilen, doch dazu seien kaum Männer willens.
Außer der Vaterrolle, die Meike Dinklage behandelt, spielen Männer auch als Arbeitgeber eine entscheidene Rolle bezüglich der Familienplanung. Die Frau muß sich zwischen Arbeitgeber und Nachwuchs entscheiden. Nicht nur, daß sie für einige Zeit ausfällt und Ersatz eingestellt werden muß, beim Widereintritt in den Beruf stellt sich die Frage, ob man die Arbeitszeit im Interesse des Arbeitgebers oder des Kindes gestaltet.
Entweder sie arbeiten ganztags oder sie orientieren sich beruflich neu, war so die klare Aussage ihres Arbeitgebers, die eine 31jährige Mutter auf die Anfrage nach einer Halbtagsstelle nach Beendigung des Erziehungsurlaubs erhielt. E. D. |
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