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Im Jahre 1678 gingen die Schweden im Bündnis mit den Polen, den Verbündete Frankreichs, von Livland her gegen Preußen vor. Zur Verteidigung de bedrohten Landes standen zunächst nur 3500 Mann bäuerlicher Milizen zu Verfügung. Der Große Kurfürst schickte den General Goertzke mit 500 Mann zur Unterstützung ab. Inzwischen nahmen die Schweden Tilsit, Ragni und Insterburg und drangen bis in die Gegend von Bartenstein vor.
Mit etwa 9000 Mann ausgesuchter Truppen überschritt der Kurfürst in Januar 1679 die zugefrorene Weichsel. Der harte Winter verlangte von Führun und Truppe den Einsatz aller physischen und moralischen Kräfte. Da brandenburgische Heer überquerte das zugefrorene Kurische Haff , die Infanterie auf Schlitten. Die Schweden, 16 000 Mann unter von Horn zogen sich zurück. Der Große Kurfürst wollte den Schweden den Rückzu verlegen, was nicht gelang. Die brandenburgischen Truppen legten in 1 Tagen – dabei zwei Ruhetage – 540 Kilometer zurück. Für die Jahreszeit war das eine ganz gewaltige Leistung. Der ständige Rückzug in tiefen Winter rieb die schwedische Armee auf: Mit nur noch 3000 Mann davon nur ein Bruchteil kampffähig, erreichte sie im Februar 1679 Riga Ihr Angriff war gescheitert.
Die politische Lage blieb aber für den Kurfürsten ungünstig. Die Franzosen drohten mit dem Vormarsch nach Brandenburg. Im Frieden von St Germain en Laye mußte der Große Kurfürst sämtliche Eroberungen, die e an der Ostseeküste gemacht hatte, an die Schweden zurückgeben.
Es blieb der Zuwachs an Prestige für den Staat – mit Brandenburg mußt gerechnet werden, es war zum wichtigsten Machtfaktor in Norddeutschlan aufgestiegen. Es zeigte sich wieder, daß im Kampf gegen Koalitionen de Sieg über einen der Gegner noch nicht den Gesamterfolg verbürgt. Der Groß Kurfürst Friedrich Wilhelm hatte aber fast erreicht, was in diese Feldzug überhaupt erreichbar war: Die Befreiung Ostdeutschlands durc Vernichtung des angreifenden Heeres. Es zeigte sich hier wieder de Unterschied zwischen den Staaten: Schweden, durch die Ostsee geschützt war zu keiner Stunde bedroht, es riskierte lediglich den Verlust seine Expeditionskorps – Brandenburg dagegen focht um seine Existenz. E sicherte sie und legte den Grund für den künftigen Aufstieg.
Militärisch zeigt sich die Bedeutung der Beweglichkeit, der Anpassun an die Bedingungen des Kriegsschauplatzes und an die Jahreszeit. Die in Marienwerder bzw. in Königsberg requirierten rund 1200 Schlitten ermöglichte es der Infanterie, im Tempo mit der Kavallerie "mitzuhalten".
Auch zeigt sich die Bedeutung der raschen Entschlußfassung durch die Truppenführung und der Moral der Truppe selbst – ein Ausgleich für die nicht unwesentliche zahlenmäßige Überlegenheit der Schweden. Friedric Wihelm, der Große Kurfürst von Brandenburg, war zum "Hoffnungsträger" geworden. N. N.
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