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Eigentlich wollte Hans Cremer einen Roman über seine Kindheit auf den zwei schlesischen Gütern, deren Administrator sein Vater war, schreiben, doch die moderne Technik brachte ihn auf eine andere Idee. Die Möglichkeit, seine Geschichte als Hörbuch den Menschen zugänglich zu machen, reizte den langjährigen Autor der Bauern-Zeitung. So begann er viele kleine Geschichten aus seiner Kindheit zu sammeln.
Hans Cremer erzählt von einer heilen Welt, mit einer sanften Mutter, einem strengen Vater und einer einmaligen Hauslehrerin, die er liebevoll Daddi nannte, sowie dem Alltag auf den schlesischen Gütern. Auch aus der Neubauernzeit kann er einige schöne Erlebnisse berichten, die für ihn als Kind ebenfalls eine gewisse Idylle bot. Zwar fehlten ihm die Heimat und seine auf der Flucht verstorbene Mutter, aber immerhin gab es für den Rest der Familie einen Neuanfang.
Hans Cremers Idee, seine Familiengeschichte als Hörbuch für die Nachwelt zu bewahren, bietet für viele Personen der Erlebnisgeneration eine überlegenswerte Alternative zum Buch. Man sollte jedoch stets bedenken, daß auch hinter der Herstellung eines Hörbuches viel Mühe steckt. Der Sprecher muß strukturiert erzählen und seine Worte so betonen, daß der Hörer gerne lauscht. Leider hat Hans Cremer dies nicht bedacht, und deshalb ist das Hörbuch nur an der Materie besonders Interessierten zu empfehlen.
Hans Cremer: "Hans, das glaubt dir keiner", Hörbuch, Fachverlag Klüßendorf/Feiffer, Sondershausen, Telefon (0 36 32) 75 70 00, 15 Euro |
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