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Ein Kate-Ivory-Krimi" lautet der Nachsatz von "Morgen trauert Oxford". Ein Krimi? Veronica Stallwoods dritter Band der Reihe ist nicht wirklich spannend, die Leiche taucht auch erst nach den ersten zwei Dritteln des Buches auf und der Mörder wird nicht überführt. Doch das soll nicht heißen, daß das Buch schlecht wäre, es ist nur eben nicht ganz typisch für einen Krimi.
Kate Ivory, eine 33jährige Schriftstellerin aus Oxford, arbeitet derzeit gerade an ihrem neuen Roman. Thema ist die Liebesbeziehung von Charles Dickens zu einer Schauspielerin.
Als Briefe der Schwester der Schauspielerin auftauchen, erhofft sich Kate mehr Informationen für ihren Roman, doch die Inhaberin der Briefe, die Professorin Olivia Blacket, zeigt sich nicht willens, ihren "Schatz" mit der Autorin zu teilen.
Parallel dazu erzählt die Autorin Veronica Stallwood die Geschichte von fünf Landstreichern. Unter ihnen befindet sich eine junge, verstörte Frau, die die vier Männer vor einigen Wochen in London aufgelesen haben, und die nicht mehr weiß, wer sie ist. Aus Mangel an Anhaltspunkten nennen die vier sie Angel. Doch auch wenn Angel nicht mehr weiß, wer sie ist, so erinnert sie sich an das Wort Leicester. Im Leicester-College in Oxford hofft die junge Frau, eine Antwort auf ihre Fragen zu finden.
Im Laufe der Geschichte begegnen sich Kate und Angel. Zudem spielt die Professorin Olivis Blakket, die zu Kates großer Verwunderung Kates Lebenspartner Liam besser kennt, als er zugibt, im Leben beider Frauen plötzlich eine wichtige Rolle.
Und dann geschieht der Mord und Kate, Liam und der Chef von Blacket scheinen die letzten zu sein, die das Opfer lebend gesehenhaben. Doch dem ist nicht so.
Am Ende kennt der Leser den Mörder, doch aufgrund der Verwicklungen ist er nicht allzu enttäuscht, daß der Mörder in diesem Fall ungeschoren davonkommt. Fritz Hegel mann
Veronica Stallwood: "Morgen trauert Oxford - Ein Kate-Ivory-Krimi", Bastei Lübbe, bergisch Gladbach 2006, broschiert, 347 Seiten, 7,95 Euro |
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