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Etrusker

 
     
 
Vom 7. bis zum 2. Jh. v.Chr. gab es in Etrurien eine hochstehende Kultur orientalischer Prägung, die die erste bedeutende Zivilisation auf italischem Boden darstellte. Ihre Ursprünge sind äußerst kompliziert, doch im großen und ganzen gibt es zwei Ansichten darüber. Eine geht von der orientalischen Herkunft der Etrusker (Tusci) aus, die andere von ihrer Autochthonie. Der Höhepunkt der etruskischen Machtentfaltung ist im 6. Jh. anzusiedeln, in einer Zeit, als ihnen das Bündnis mit Karthago die Herrschaft über das westliche Mittelmeer sicherte. Von 616 bis 509 herrschten etruskische Könige über Rom. Ihnen verdankt man höchstwahrscheinlich die drei politischen Säulen des Königtums (König, Kurie , Senat ), den Einzug des Plebs in die Stadt sowie die Teilung der Stadt in vier Tribus . Der Niedergang des Etrusker-reiches begann mit der Befreiung Roms und der Vertreibung der Tarquinier.

Über die Gründe dieses Unterganges gibt es nur Vermutungen. Etrurien fällt zunehmend unter römische Herrschaft, doch seine Kultur geht nicht unter, sondern übt weiterhin Einfluß auf Rom aus. Zur Zeit des Augustus noch wurde Etruskisch gesprochen.

Die Etrusker waren ein ackerbau- und gewerbetreibendes Volk, deren von einem König (lucumo) beherrschte Städte auch den Frauen eine Rolle in der Politik beimaßen. Diese Städte waren zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Ihre Religion ähnelt denen des Orients. Ein Priesterkollegium, die Haruspices , das sich auf die Kunst der Weissagung , verstand, leitete das religiöse Leben. Die etruskische Kunst brachte Objekte wie Schmuck , Töpferwaren und Statuen sowie Gemälde von großer Schönheit hervor. Sie war von der griechischen Kunst zwar beeinflußt, hatte aber dennoch ihren eigenen Stil.

Der etruskische Einfluß auf Rom war außerordentlich: Auf sprachlichem Gebiet übernahmen die Römer von ihnen das Alphabet und die Eigennamen; auf künstlerischem Gebiet ist der Tempel des Jupiter Capitolinus mit seiner dreigliedrigen cella zu nennen; ebenso kann man die Funktion des atrium im römischen Haus und den Realismus der Porträtmalerei anführen; dem Bereich der Religion und des öffentlichen Lebens sind die divinatio , der Totenkult, die Reinigungszeremonien, die Priesterkollegien, die Prozeßverfahren und die Triumphumzüge zu nennen – ganz zu schweigen vom Gebiet der Politik, da die Etrusker ja eine Zeit lang über Rom herrschten.

Diesen Einfluß haben die Römer nie abgestritten, und trotz ihres Erstaunens angesichts mancher Wunderlichkeiten der etruskischen Kultur und ihrer Vorurteile dem Fremden gegenüber zeigten sie dennoch ein gewisses Gefühl der Anerkennung.
 
     
     
 
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