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Da war sie, die Meldung, die uns wirklich betroffen macht. Was sind schon ein paar ausgesperrte Hungerhacken gegen diese armen leidenden Geschöpfe.
Im hauptsächlich sonnigen Australien, das dem gemeinen Mitteleuropäer eher durch Meldungen über Hautkrebs auffällt, greift ein veritables Problem um sich - seine Haustiere werden immer fetter.
In einem Land, in dem mehr Haustiere als Menschen leben, bedeutet dieses eine tiermedizinische Katastrophe. Von den vier Millionen australischen Hunden sind rund 42 Prozent zu dick, aber auch von den dortigen zweieinhalb Millionen Katzen sprengt ein Drittel den Body Maß Index (BMI).
Eine Tatsache, die die Königliche Gesellschaft zur Vorbeugung von Grausamkeit gegen Tiere (Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals, RSPCA) auf den Plan gerufen hat. Für RSPCA-Cheftierarzt Mark Lawrie liegt die Ursache eindeutig in der hohen Kalorienaufnahme. Mit einem anderen Problem gleicher Ursache kämpft man in Europa - dicke Ratten.
Ratten mit einem gesundheitlich bedenklichen BMI haben leider nicht die Freundlichkeit, an den bekannten Folgeerscheinungen einer Fettleibigkeit, wie zum Beispiel Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen, zu sterben. Im Gegenteil, auf Ratten hat dieser Umstand indirekt eine lebensverlängernde Wirkung - sie fressen keine Giftköder mehr. Darauf wies jetzt der weltgrößte Hersteller von Rattenvernichtungsmitteln, das britische Unternehmen Sorex, hin. Da die Nager inzwischen in manchen Stadtzentren genügend proteinreiches "Fast Food" vorfinden, haben die ausgelegten und mit Gift präparierten Körner ihren Anreiz verloren.
Welch apokalyptisches Bild: Heerscharen von dicken, fetten Ratten wälzen sich, auf der Suche nach Nahrung, durch unsere Straßen - Igitt. Was stören da einen noch die Bilder fast verhungerter Mager-Models mit Konfektionsgröße 32 oder die "dicken Kinder von Deutschland"? |
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