Gedichte:

Masuren-Wanderlied

Wild flutet der See,

drauf schaukelt der Fischer den schwebenden Kahn;

Schaum wälzt er wie Schnee

von grausiger Mitte zum Ufer hinan.

Wild fluten die Wellen auf Vaterlands Seen – wie schön!

O tragt mich auf Spiegeln zu Hügeln Masovias Seen:

O mein Heimatland, Masovias Strand,

Masovia lebe mein Vaterland!

Wild brauset der Hain,

dort spähet der Schütze des Wildes Spur.

Kühn dringt er hinein,

durchwandelt die Wälder die Felder die Flur.

Ihr schwebenden Wolken gedenket doch mein im Hain,

O führt mich durch Wälder und Felder

zur Heimat ein:

Der Jugend Hain, der Seen Strand

Masovia lebe mein Vaterland!

Hafflied

Wo det Haffes Welle trecke an den Strand,

wo de Elch on Kroanke jedet Kind bekannt,

wo de Möwe schrieje grell em Stormgebruus,

doa es miene Heimat, doa ben eck tohuus.

Well on Woge sunge mi min Weejeleed,

on am Haff verlät eck mine Kindertied.

On dat Haff erweckt en mi de groot Begehr

enne Welt to flege öwer Land on Meer.

Woll hefft mi das Lewe min Verlang’ gestöllt,

hefft mi all gegäwe, wat min Herz erfüllt.

Alles es verschwunde, wat mi quäld on dreew,

heb dat Glück gefunde – doch de Sehnsucht blew.

Sehnsucht noah dat kleene, koale Fescherland,

wo de Haff on Ostsee trecke an den Strand,

wo de Möwe schrieje grell em Stormgebruus,

doa es miene Heimat, doa ben eck tohuus.

Schnee

Weiße Flocken tanzen einen Reigen,

wollen ihre schönen Künste zeigen,

Kinder ihre kleinen Näschen drücken

an den Scheiben, jauchzen vor Entzücken:

bald wir können einen Schneemann bauen,

der sehr lustig, witzig

anzuschauen.

Ganz in Weiß gehüllt die Sträucher, Bäume,

leben auf die winterlichen Träume,

und am Abend Märchenwelt wird leben,

durch die warmen, trauten Räume schweben,

bis die Kinder glücklich eingeschlafen

und im Traum das Aschenputtel trafen.