|
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Doch nicht auf alles ist er vorbereitet. Das baufällige Farenheid-Mausoleum ist schon von weitem als christliche Grabstätte erkennbar. Ein sinnvoller Naturkundepfad leitet Schüler und Touristen direkt zur "Pyramide von Masuren". Erreichen diese über den Baum- und Blümchenpfad dann das Mausoleum, den Kopf voll harmloser Fauna und blicken in das Innere des Objekts, ist es mit der Harmlosigkeit vorbei. Geschockt wirft der Betrachter seinen Blick unmittelbar auf einen geöffneten Sarg, in welchem eine geköpfte Mumie keine Totenruhe finden darf. Hört man sich bei ortsansässigen Polen um, so waren im Jahr 1945 marodierende Sowjets die Grabschänder. Mag sein, doch entschuldigt das den bestehenden Zustand? Situationsbeschreibung: Der geöffnete Sarg ist im direkten Blickfeld des Betrachters positioniert worden, der ehemalige Zugang zur Pyramide wurde noch nicht vor allzu langer Zeit zugemauert, die Fenster sind nachträglich aus dem Mauerwerk herausgebrochen und vergittert worden. Unterm Strich: Hier wird gezielt ein Gruselkabinett präsentiert.
Die Tourismusbranche wächst rasch in Ostdeutschland und zeigt nun ihre schlimmste Fratze: die professionell gestörte Totenruhe. Denn wer eine Pyramide besuchen möchte, der soll auch eine Mumie finden. Die aktuelle Grabschändung ist nicht von sowjetischer Hand! () |
|