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Der 247 v. Chr. geborene Sohn des Hamilkar Barkas, der gegen Ende des Ersten Punischen Krieges die Verhandlungen mit den Römern geführt und 237 mit der Eroberung Spaniens begonnen hatte, wuchs im Haß auf Rom auf und setzte das Werk seines Vaters, der Wiedergutmachung für Karthago wollte, fort. Nachdem er den karthagischen Machtbereich auf Spanien ausgedehnt hatte, überschritt er 219 die Pyrenäen, durchquerte den Südteil Galliens , überwand die Alpen und besetzte Ende des Jahres 218 Turin. Am Trasimenischen See gewann er 217, 216 siegte er bei Cannae . Dann aber beging er den Fehler, nicht nach Rom zu marschieren, sondern sich in Capua zu verschanzen. Später, nachdem er mit Philipp V. von Makedonien, der ihm Entsatz versprach, einen Vertrag geschlossen hatte, ließ er sich in Tarent nieder. Diese Taktik führte zu unnötigem Kräfteverschleiß. Im Jahre 207 wurde sein Bruder Hasdrubal, der aus Spanien nachkam, am Fluß Metaurus getötet. Diese Zeit nutzte Rom zur Reorganisation, und Scipio gewann Spanien zurück. Hannibal wurde im Herbst 203 nach Karthago zurückbeordert, und Scipio, der beschlossen hatte, den Krieg nach Afrika zu tragen, schlug ihn 202 bei Zama . Diese Niederlage setzte dem Zweiten Punischen Krieg ein Ende. Die Friedensbedingungen waren hart, doch vermochte Hannibal die Stadt wieder zu organisieren. Dennoch beschuldigten ihn seine politischen Gegner, sich bei den Römern mit Antiochus von Syrien verschworen zu haben, so daß er Karthago verlassen mußte. Zuerst ging er zu Antiochus in die Verbannung , dann zu Prusias, dem König von Bithynien, der ihn schließlich Rom ausliefern mußte. Um seinen Feinden nicht in die Hände zu fallen, vergiftete er sich 183 v.Chr. selbst. Als großer Staatsmann und Feldherr übte Hannibal auf seine Feinde einen großen Einfluß aus. Zur Kaiserzeit wurde er gar zur Figur des stoischen Helden, und in Rom wurden Statuen zu seinen Ehren errichtet. |
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