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Überquert man bei Reisen in Afrika, Amerika oder Asien den Äquator, so wird man zumindest an gängigen Routen wenigstens durch ein Schild darauf aufmerksam gemacht. Ebenso markiert wurde an manchen Orten der Verlauf des Wendekreises des Krebses (auf der nördlichen Halbkugel) beziehungsweise des Wendekreises des Steinbocks (in der südlichen Hemisphäre). Auch der 0. Meridian im Londoner Stadtteil Greenwich ist in auffälliger Weise gekennzeichnet.
Ostdeutschland liegt zwar weit abseit s von den erwähnten Koordinaten, aber trotzdem kann man auch dort etwas ähnliches finden: Ortelsburg wird nämlich vom 21. Grad östlicher Länge durchschnitten, worauf in der Stadt an der entsprechenden Stelle durch eine in den Boden eingelassene Metalleiste hingewiesen wird. An deren einem Ende steht ein Stein, der die Richtung nach Süden (Poludnik) zeigt und in den überdies eine stilisierte Erdkugel mit dem Gitternetz von Längen- und Breitengraden sowie die Bezeichnung 21° E (East) eingraviert ist. Kein Touristenführer weist auf diese Besonderheit hin, und selbst vielen alten Ortelsburgern ist der Standort unbekannt, der bei Ostdeutschland-Reisen durchaus einen Foto-Abstecher wert wäre. (Wolfgang Reith) |
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