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Am 3. Oktober fand in Rom die Seligsprechung des letzten Herrschers der Donaumonarchie statt. An der feierlichen Zeremonie unter Anwesenheit hoher und höchster geistlicher Würdenträger aus Österreich und den Nachbarländern nahmen neben den Mitgliedern des weitverzweigten Hauses Habsburg-Lothringen auch zahlreiche andere Vertreter des europäischen Hochadels teil.
Das offizielle Österreich war durch eine Delegation mit Parlamentspräsident Khol (ÖVP) an der Spitze vertreten. Bischof Krenn, obwohl Präsident der "Kaiser-Karl-Gebetsliga", welche die Seligsprechung betriebe n hatte, war nicht anwesend. Die Gebetsliga war bereits 1925, drei Jahre nach Karls Tod, gegründet worden.
Wie mittlerweile von allen Seiten - ausgenommen bisher vom vatikanischen Amtsblatt Osservatore Romano - bestätigt wird, hat Krenn sein Gesuch um Rücktritt als Diözesanbischof von St. Pölten eingereicht, und dieses sei auch angenommen worden. Krenn, der sich geweigert hatte, unter dem Vorwand "gesundheitlicher Gründe" zurückzutreten, entsprach einer persönlichen Bitte des Papstes. Nachfolger in St. Pölten wird aller Voraussicht nach der Vorarlberger Bischof Küng, der sich bereits als "päpstlicher Visitator" mit der Diözese vertraut machen konnte. Über die weitere Verwendung Krenns ist nichts bekannt. Mit seinem Ausscheiden aus der Bischofskonferenz dürfte diese sich jedenfalls weiter nach links und in Richtung einer zu "allen Hochreligionen offenen" Ökumene entwickeln - zum Thema Türkei kam bereits eine reichlich verwaschene Stellungnahme. RGK
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