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Leise schlagen die Wellen ans Ufer. Von fern hört man die Glocken einer Kirche den Sonntag einläuten. Möwen kreisen am Himmel, die Augen aufmerksam aufs Wasser gerichtet, immer auf der Suche nach Beute. Eine scheint etwas entdeckt zu haben, sie kreischt aufgeregt, macht die anderen erst auf sich aufmerksam. Pfeilschnell schießen sie hinter ihr her, wollen ihr das Fischlein abjagen, das sie gefangen hat und das noch silbern in ihrem Schnabel glänzt. Gekonnt zieht sie große Bögen, taucht ab, schießt wieder hinauf in die Bläue des Himmels. Ob sie es schaffen wird? Oder werden die Verfolger glückreich sein?
Die Aufmerksamkeit des Beobachters wird abgelenkt. Am Horizont ist eine Silhouette aufgetaucht. Ein Schiff nähert sich der Bucht, eine Fähre vom Festland. Sie wird Menschen herüberbringen, die auch die Ruhe suchen, die Abgeschiedenheit dieses Eilands. Und doch werden sie zunächst Unruhe verbreiten, werden lärmen, bis sie ihre Unterkünfte erreicht haben, bis sie ihre sieben Sachen verstaut und Fuß gefaßt haben in diesem Paradies für Erholungsuchende.
Das Schiff hat mittlerweile am Pier angelegt. Und da schwirren sie auch schon von Bord, bunt gekleidete Touristen, einige mit Fahrrädern, einige mit prallgefüllten Rucksäcken. Es dauert eine Weile, bis sie in den kleinen Häuschen verschwunden sind, wo sie die Nächte verbringen werden. Dann kehrt wieder Ruhe ein. Die Fähre bleibt über Nacht hier, um am nächsten Tag erneut Reisende an Bord zu nehmen. Für sie hat die paradiesische Zeit dann ein Ende gefunden. Was bleibt, ist die Erinnerung. |
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