Japaner

Von den heute registrierten 127 Millionen Japanern (Nippon-jin) leben 124 Millionen auf der japanischen Inselgruppe, 3 Millionen jedoch im Ausland (USA: 800 000, Brasilien 380 000, Peru 100 000, Rest: andere Länder der Welt). Der Anteil der in Japan lebenden Ausländer ist dagegen mit 1 140 000 denkbar gering, gemessen an der Gesamtbevölkerung. Die japanische Sprache ist mit keiner anderen Sprache der Welt verwandt, die Schrift eine der kompliziertesten von allen Schriftsystemen. Ursprünglich konnten die Japaner sich nur durch die Übernahme der chinesischen Schrift helfen, ihre mündlich tradierten Mythen und Lieder, Gesetze und Chroniken zu dokumentieren, dann entwickelten sie zwei eigene Schriftsysteme (Hiragana und Katakana), schließlich waren sie in der Moderne gezwungen, in vielen Bereichen (Wissenschaft, Wirtschaft, Verkehr) sich auch das lateinische Alphabet anzueignen. Die Erschwernis für japanische Schüler liegt darin, dass diese Schriften nicht nebeneinander, sondern gleichzeitig integriert gebraucht werden. Dazu kommt, dass dennoch 1941 chinesische Schriftzeichen als Lehrzeichen beherrscht werden müssen. In religiöser Hinsicht existieren der angestammte Shintoismus mit dem aus China und Korea gekommenen Buddhismus synkretistisch miteinander. Diesem Mischsystem kann sich selbst das Christentum nicht ganz entziehen (Taufe shintoistisch – Hochzeit christlich –Beerdigung buddhistisch). Das japanische Kaiserreich besteht seit 660 v. Chr. Mehrfach wurde Japan durch Bürgerkriege schwer erschüttert, von 1639-1864 war es fast völlig isoliert. Nach der Öffnung erfolgte eine von Europäern und Amerikanern unterstützte Modernisierung, die zu einer nie dagewesenen Aufrüstung, zum Sieg über China und das zaristische Russland zur Großoffensive Japans in ganz Fernost im Zweiten Weltkrieg führte. Nach der Niederlage 1945 stieg Japan allmählich zur stärksten Wirtschaftsmacht nach den USA auf.