|
Die Kafiren sind eine etwa 100 000 Köpfe umfassende indogermanische Völkerschaft in den abgelegenen Bergwelten des Hindukusch, deren Siedlungsgebiete sich von Nordost-Afghanistan bis nach Nord-Pakistan erstrecken. Die rein indoarische Sprache, das sog. Kafir, weist vier Hauptsprachen auf, das Prasun, Kati, Aschkun und Waigeli. In den relativ abgeschnittenen Talabschnitten haben sich eine Reihe von Stämmen seit ältester Zeit gehalten, die ständig miteinander in Fehde lagen oder aber Raubzüge in Nachbargebiete unternahmen. Die Religion, die allen gemeinsam war, zeigte eine klare Verwandtschaft zur altindogermanischen Mythologie mit ihrem bunten Götterreichtum. In den Jahren 1895/96 unterwarf das afghanische Königshaus die Kafiren und verfügte ihre Zwangsislamisierung. Bei dieser brutalen Invasion fanatischer Muslime wurde die alte kafirische Kultur fast völlig vernichtet und das Land in der Folgezeit Nuristan genannt. Die Kafiren nennt man heute in den beiden Staaten Afghanistan und Pakistan aus diesem Grunde auch Nuristani. |
|