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Die Kelten (Keltoi, Galater, Gallier) haben im ersten Jahrtausend v. Chr. Europa weitgehend geprägt, sie waren nördlich der Alpen das andere große Urvolk, das neben den Germanen zur großen indo-arischen Völkerfamilie zu zählen war. Woher sie kamen blieb bis heute im Dunkeln. Zwischen 900 und 450 v. Chr. waren sie Träger der Hallstadt-Kultur, in der mitteleuropäischen Eisenzeit prägten sie seit 450 v. Chr. die La-Tene-Kultur und in den beiden letzten vorchristlichen Jahrhunderten gipfelte ihre Kulturentwicklung in der sog. Oppidazivilisation mit großen Städten, hochentwickelter Wirtschaft und sozialer Differenzierung. Die Ausbreitung der Kelten reichte von Schottland bis nach Kleinasien, wo die Galater zwischen 235-55 v Chr. Ein eigenes Staatswesen errichteten. In Spanien vermischen sie sich mit den eingeborenen Iberern zu den kriegerischen Stämmen der Keltiberer. Das eigentliche Kern- und Hauptland der Kelten aber war Gallien, das heutige Frankreich, das dann in mörderischen Kämpfen von Cäsar endgültig niedergerungen wurde. Die große Schwäche der Kelten war ihre Zersplitterung und Uneinigkeit. So konnten weder die Helvetier in der Schweiz noch die Räter in Süddeutschland den Römern trotzen, auch die Briten wurden auf ihrer Insel völlig romanisiert. Die heutigen Rückzugsgebiete der Kelten liegen in Irland, wo das Irische und in Schottland, wo das Gälische sich noch in Resten erhalten haben. In Wales konnte sich das Britische mit dem Kymrischen (Welsh) ebenso noch behaupten wie das Cornische in Cornwall und das Bretonische in der Bretagne. überall in Europa trifft man jedoch auf zahllose Namen von Landschaften, Bergen, Flüssen, selbst Flurstücken, die bis heute keltische Namen tragen. Der erst 1830 gegründete Staat Belgien trägt den Namen eines keltischen Stammes. |
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