|
Der Name Kopten hat im Laufe der Geschichte drei Bedeutungen erhalten: Alle Bewohner Ägyptens wurden bis zur islamischen Invasion als Kopten bezeichnet, soweit sie nach Herkunft und Tradition Nachfahren der Altägypter waren. Alle monophysitischen Christen Ägyptens im heutigen islamischen Staat werden als Kopten bezeichnet, derzeit rund 7,8 Millionen, d. h. etwa 120/0 der Gesamtbevölkerung. Alle Christen in der Welt, die der Nationalkirche von Ägypten angehören und den Patriarchen von Alexandrien als ihr Oberhaupt anerkennen, werden ebenfalls als Kopten bezeichnet, derzeit rund 10 Millionen. Neben den 7,8 Millionen in Ägypten selbst sind damit vor allem die Kopten im Sudan gemeint und die inzwischen ausgewanderten Gläubigen in Kuwait, Kenya, USA, Kanada und Australien. Um die Mitte des 5. Jh. n. Chr. trennte sich aus Gründen theologischer Meinungsverschiedenheit die Kirche Ägyptens von der katholischen Kirche und nannte sich fortan die Kirche der Jakobiten oder Monophysiten und waren damit der Verfolgung durch die byzantinischen Herrscher ausgesetzt, denen damals Nordafrika unterstand. Nach der islamischen Invasion behielten die Monophysiten trotz Benachteiligung ihren Glauben bei und übernahmen im Alltag allmählich die arabische Sprache und Schrift, behielten aber für den Gottesdienst – bis heute – die aus dem Ägyptischen stammende koptische Sprache und die aus dem Griechischen stammende Schrift bei, die seit dem 13. Jh. dann „koptisch“ genannt wurde. Im kirchlichen Leben beachten die Kopten noch heute den Kalender nach der Zeitrechnung Diokletians, nach der das Jahr am 10. September beginnt. |
|