Kunstgewerbe

Keramik. Die rotfarbige Töpferei repräsentiert den häufigsten Typus römischer Keramik. Im 2. Jh. v. Chr. haben die Werkstätten bei Arezzo, südlich von Florenz, reliefverzierte Töpferwaren (terra sigillata) hergestellt, doch wurden diese Werkstätten gegen den Beginn unserer Zeitrechnung durch ähnliche Werkstätten in Gallien und Germanien (etwa Lezoux bzw. Westerndorf bei Trier) verdrängt. Außer der rotfarbigen, glatten oder reliefverzierten Keramik haben die Römer häufig auch eine für den täglichen Bedarf hergestellt, grob, unbemalt und oftmals unverziert. Die römische Keramik hat nie beabsichtigt, Meisterwerke hervorzubri n-gen, sondern wollte vielmehr Gebrauchsgegenstände wie etwa Vasen oder Aufbewahrungsbehältnisse aller Art verfertigen.

Glyptik. Die künstlerische Bearbeitung von Stein kommt im 2. Jh. v.Chr. auf. Doch findet man erst im augusteischen Zeitalter die schönsten Kameen wie etwa den berühmten Wiener Augustus oder die großen Kamee von Frankreich. Die Graveure waren in der Regel Griechen.

Toreutik. Aus Gold oder Silber getriebene Gegenstände wie Schalen oder Vasen trafen den Geschmack der reichen Römer. Die allegorischen, historischen, schmuckvollen Motive zeugen von großer Raffinesse. Wie die Glyptik erreicht auch diese Kunst erst in augusteischer Zeit ihren Höhepunkt.

Glasherstellung. Die aus dem Orient und Ägypten stammende Kunst der Glasherstellung begegnet in Rom um das 1. Jh. v.Chr. und wurde rasch zu einer einheimischen Kunstform. Geblasenes oder geschnittenes, graviertes oder bemaltes Glas diente als Schale oder Behältnis in verschiedensten Formen. Zur Kaiserzeit war das Glas allgemein verbreitet.