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Von den 2,8 Millionen Letten, die heute weltweit registriert sind, lebt etwa die Hälfte in der lettischen Republik selbst, die anderen leben in Amerika und Australien als Auswanderer, als Emigranten in anderen europäischen Staaten oder als Nachfahren von ehemals Deportierten in Gebieten, die heute zur Russischen Föderation gehören und in Weißrussland. Die Heimat aller Letten aber ist der mittlere der drei baltischen Staaten, wie auch die lettische Sprache dem westlichen Zweig der baltischen Sprachgruppe in der indogermanischen Sprachfamilie angehört. Ursprünglich hat sich um das Jahr 1000 die lettische Nation aus der Verschmelzung verschiedener baltischer Stämme entwickelt. Diese Stämme (Kuren, Seien, Lettgallen und Lerngallen) hatten sich nach ihrer Vereinigung alsbald der deutschen Kreuzritter zu erwehren, die jedoch das Land besetzten und christianisierten. Ursprünglich wurden die Letten von römisch-katholischen Missionaren bekehrt, dann aber griff im 16. Jahrhundert der Protestantismus auf das ganze Land über. Da der östliche Teil Lettlands bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu Polen gehörte, sind diese Landesteile der Gegenreformation geöffnet worden und daher bis heute katholisch. Lettland teilte dann das Schicksal der anderen beiden baltischen Staaten. War das Leben unter der zaristischen Herrschaft noch erträglich, so war nach der kurzen Selbstständigkeit 1918-40 die sowjetische Besetzung des Landes eine Katastrophe für die Letten. Seit 1991 ist das Land frei, Latvija ist inzwischen fest in den westlichen Bündnissen verankert. |
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