Limbu

Die Limbu in Nepal wanderten vor langer Zeit aus Tibet ein und sprechen auch eine tibeto-birmanische Sprache. Ihre Siedlungsgebiete liegen heute in Ost-Nepal und ziehen sich bis zur Grenze der indischen Provinz West-Bengalen hin. Die rund 100 000 Limbu bilden mit den Rai die größte Abteilung der Kiranti, jener übergreifenden Stammesgruppe, bei der die Frauen ihre Stamineszugehörigkeit auch nach einer Heirat in einen anderen Stammbehalten.. Die Limbu kennen eine der interessantesten Sitten bei der Brautwerbung. Der Freier sucht sich seine Braut bei einem Wettsingen aus. Durch improvisierte Versdialoge, die beim Singen komponiert werden, muss der junge Mann seine Auserwählte durch Musikalität und geistreiche Texte zu übertrumpfen versuchen. Schafft er es nicht, kann ein neuer Bewerber sein Glück versuchen. Diese Praxis schließt die Freiheit mit ein, ohne das Zutun der Eltern sich eine Braut erwählen zu dürfen.