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Mande (Mandingo, Malinke, Wangara) ist der Sammelbegriff für eine verwandte Völkergruppe im Savannengebiet des westlichen Sudan zwischen Senegal und Niger bis zur Atlantikküste. Zusammengehörig sind diese rund 6 Millionen Menschen umfassenden Völkerschaften durch die gemeinsame Sprache, das Mande, das auch Mali oder Mandingo genannt wird, es gehört zur NigerKongo-Gruppe. Im Westen leben die Völker der Hauptgruppe, zu der die Soninke, Malinke, Bambara, Bozo, Dialonke, Khasonke, Kagone, Kpelle, Loko, Susu, Koranko, vor allem aber die Mende (mit etwa 1 Million) zählen. Die meisten dieser West-Mande sind mit Fulbe vermischt. Zu den Ost-Mande zählen die Mano, Dan, Tura und Samo. Die Mande insgesamt sind für ihre hochentwickelte Handwerkskunst allgemein bekannt. Brandrodungsbau ist weit verbreitet (Hirse, Reis, Mais, Erdnüsse) und Großviehhaltung wird aus Prestigegründen betrieben. In der Vergangenheit traten die Mande mehrfach als Staatsgründer hervor. Im 11. Jh. errichteten die Malinke das Reich Mali, im westlichen Bereich traten Mande-Leute durch Gründung des Songhai-Reiches hervor und von 1712-55 erreichte der Bambara-Staat seinen Höhepunkt. Zwischen 1880 und1894 griffen die Franzosen nach Westafrika. Der Fall von Timbuktu signalisierte die Einbeziehung auch des mächtigsten Mande-Staates in das französische Kolonialreich. Im Jahr 1960 erreichten die meisten von Mande-Völkern bewohnten Staaten die Unabhängigkeit. |
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