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Die Mangbetu (Monbuttu, Mangbuttu, Medje) bilden mit vielen Untergruppen eine über weite Gebiete verstreute Volks- und Sprachgemeinschaft im großen Kongostaat, im Tschad, in der Zentralafrikanischen Republik und im Sudan. Die Hauptmasse der Mangbetu lebt jedoch am Rande des Kongobeckens im tropischen Regenwald und in der feuchten Savanne in der Demokratischen Republik Kongo, der Unterstamm der Sara siedelt im Tschad, die Kara leben in der Zentralafrikanischen Republik und die Kreisch im Sudan. Die rund 1,5 Millionen Mangbetu sprechen eine nilo-saharische Sprache, die man jedoch schon der Benue-Kongo-Gruppe zurechnet. Angebaut werden Hirse, Mais, Maniok, Erdnüsse, Kochbananen und Bohnen. Die Jagd spielt immer noch eine wichtige Rolle. Völkerkundlich bekannt in aller Welt sind die Mangbetu durch ihre extremen Schädelformationen und ihre Lippenpflöcke sowie durch ihre ausdruckstarken Schnitzkunstwerke und ihre Keramik. Vor Ankunft der Europäer wurden die Mangbetu durch ihre Eroberungen zum Herrenvolk über verschiedene Stämme und gründeten ein mächtiges Königreich. Die vordringenden Zande (Azande) wehrten sie mehrfach erfolgreich ab. Arabische Sklavenjäger aus Sansibar unternahmen allerdings zahlreich Beutezüge in das Gebiet der Mangbetu, die 1873 dann von ihren Nachbarn, den Bangba, unterworfen wurden. 1892 gliederten die Belgier dann das meiste des Mangebugebiets in ihr Kolonialreich ein. |
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