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Das indische Volk der Marathen (Mahratta) im Dekkan (Westindien) stellt in dem seit 1960 bestehenden Bundesstaat Maharasthra (97 Millionen) mehr als 80 Prozent der Bevölkerung. Die Marathen, die eine indoarische Sprache, das Marathi, sprechen, waren ursprünglich wohl als Eroberer gekommen und vermischten sich allmählich mit den unterworfenen Dravida in ihrem Gebiet. Die Marathen sind tiefgläubige Hindus, die von Anfang an gegen die aus dem Norden vordringenden Mogultruppen kämpften. Als die Moguln siegten, entfachten die Marathen einen blutigen Guerillakrieg, gründeten im 17. Jahrhundert ein eigenes großes Reich, unterlagen aber in fürchterlichen Schlachten 1759 und 1791 den Moguln. Wohl trugen sie durch diese Kämpfe zum Sturz der Mogul-Dynastie bei, waren aber dadurch selbst so geschwächt, dass sie 1818 ihr Reich an die Briten verloren und sich nur noch unbedeutende Kleinstaaten halten konnten. Die Konstitution des Staates Maharasthra nach dem Zerfall des englischen Kolonialreiches in Indien knüpft bewusst an die Tradition dieses stolzen Volkes an. |
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