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„Ein ,harter Kern‘ von rund einem Drittel der 18- bis 24jährigen Straftäter begeht rund 83 Prozent der polizeilich registrierten Delikte dieser Altersgruppe.“ Das ist ein Ergebnis einer neuen Studie zur Kriminalität Heranwachsender und Jungerwachsener in München, die der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) vorgestellt hat. Damit sind jene Verharmloser der Jugendlichen- und Heranwachsendenkriminalität Lügen gestraft, die sie mit der Behauptung zu bagatellisieren versuchen, daß einmalige kleine Ausrutscher ins Kriminelle heutzutage beim Prozeß des Erwachsenwerdens einfach dazugehörten und deshalb zu akzeptieren seien, wollten wir nicht die ganze nächste Generation kriminalisieren. Diese von den Zahlen aus Bayern widerlegte These diffamiert nicht nur die überwältigende Mehrheit der jungen Menschen, die keine Straftaten be- gehen, sondern trübt auch den Blick für das Problem der kleinen aber gefährlichen Minderheit junger Mehrfachtäter mit hoher krimineller Energie, die mit dem Grundsatz, Gnade vor Recht ergehen zu lassen, von weiteren Straftaten nicht abzuhalten sind. Nicht jener ist der wahre Freund der nächsten Generation, der Jugend- und Heranwachsendenkriminalität toleriert, sondern der, der sie entschieden bekämpft, denn Jugend- und Heranwachsendendelikte haben vor allem junge Menschen aus der Generation der Täter zum Opfer. Unsere Solidarität sollte den vielen Jugendlichen und Heranwachsenden gehören, die als Opfer unter Jugend- und Heranwachsendendelikten zu leiden haben, und nicht den wenigen Mehrfachtätern, die sie in der Regel begehen.
Die Kriminalitätsstudie ist auch insofern interessant und aussagekräftig, als sie in politisch unkorrekter Weise differenziert. So wird für die „rapide Zunahme in der ersten Hälfte der 90er Jahre“ als Ursache der „Import von Kriminalität aus dem Ausland durch Bürgerkriegsflüchtlinge, Asylbewerber und Touristen aus dem ehemaligen Ostblock“ ausgemacht. Weiter heißt es dort: „Zwischen 1988 und 1999 war die prozentuale Zunahme der Kriminalitätsbelastung deutscher und nichtdeutscher 18- bis 24jähriger ähnlich hoch; die Nichtdeutschen waren jedoch sowohl 1988 als auch 1999 deutlich öfter Straftaten verdächtigt, als die Deutschen derselben Altersgruppe. … Auch bei den wegen mehrerer Taten Auffälligen sind jugoslawische oder türkische Tatverdächtige überproportional vertreten.“ Viel Integrationsarbeit tut also noch not. D. Beutler
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