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Michael L. Hadley, der Autor dieses Buches, ist Professor für deutsche Literatur in Kanada und Reservist bei der kanadischen Marine; dies sagt viel über seine literaturwissenschaftlichen, aber wenig über seine militärischen Fachkenntnisse - von beidem versteht er nämlich sehr viel.
Dennoch liegt der Akzent seines neuen Buches nicht auf der - zum x-ten Male wiederholten - Darstellung der strategischen und taktischen Aspekte des U-Boot-Krieges. Hadley untersucht, wie die U-Bootwaffe in Deutschland in solch einmaliger Weise zum Mythos werden konnte. Rund 250 Beispiele aus der Literatur und dem Filmschaffen in Deutschland während der Kriegsjahre hat er ausgewertet, um die Wertvorstellungen und die Wahrnehmungsweise der jeweiligen Autoren auszuloten - und letztlich, um dahinterzukommen, wie die Bevölkerung dazu kam, ausgerechnet an die U-Bootwaffe so große Siegeshoffnungen zu knüpfen und mit ihr so ausgeprägte Heldenmythen zu verbinden.
Wer sich eingehender mit dem Thema „U-Boot-Krieg im 20. Jahrhundert“ beschäftigen will, wird an diesem Werk nicht vorbeikommen.
Michael L. Hadley: „Der Mythos der deutschen U-Bootwaffe“. Verlag E. S. Mittler & Sohn, Hamburg, 2001. 214 Seiten, 35 Abbildungen. ISBN 3-8132-0771-4. Preis: 48,- DM / 24,90 Euro.
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