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Er hätte ganz gewiß seinen Spaß gehabt an den bunten Bildern und dem bunten Treiben, das derzeit auf der Kinoleinwand zu bestaunen ist, der Herr Kammergerichtsrat Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, der aus Verehrung für Mozart seinen dritten Vornamen in Amadeus umänderte und als E.T.A. Hoffmann (1776-1822) in die Musik- und Literaturgeschichte einging. Für die Kinder seines Freundes Eduard Hitzig hatte er 1816 das Märchen von Nußknacker und Mausekönig geschrieben, wobei er dem absonderlichen Paten Drosselmeier unverkennbar eigene Züge verlieh. Wenn auch die Bilder in dem Zeichentrickfilm "Nußknacker und Mausekönig" faszinieren, von Hoffmanns Märchen ist nicht mehr viel zu ahnen, eher noch von Tschaikowskys gleichnamigem Ballett. Dessen Libretto hatte 1891 Iwan Alexandrowitsch Wsewoloschki geschrieben und sich dabei an die französische Fassung des Märchens "Nußknacker von Nürnberg " von Alexandre Dumas gehalten. Der Film unter der Regie von Michael Johnson und Tatjana Ilyina dauert 85 Minuten. Fünf Jahre lang haben 500 Zeichner und Trickfilmer in Moskau und Kroatien an dem Streifen gearbeitet. Entstanden sind Figuren, die Kinderherzen durchaus ansprechen, vergleicht man sie mit den Gestalten in den neuesten Trickfilmen wie "Der Polarexpress" oder "Die Unglaublichen". An die Schöpfungen von Walt Disney und seiner Mannschaft aber kommen sie nicht heran. Vielleicht aber greift der eine oder andere dann doch noch einmal zum Hoffmannschen Original und läßt sich verzaubern vom Nußknacker und seinen getreuen Helfern.
Buntes Treiben: Der Zeichentrickfilm bietet märchenhafte Bilder, hält sich jedoch nicht an die Vorlage von E.T.A. Hoffmann. Foto: MC One Film
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