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Pallas Athene und der Kentaur" lautet der Titel eines berühmten Gemäldes in den Uffizien in Florenz, "Amor und Psyche" heißt eine Skulptur im Pariser Louvre und Grass Oskar Matzerath trifft auf "Niobe". Ob beim Museumsbesuch, bei einer Schloßbesichtigung, in der Literatur, in Fernsehfilmen oder in Sprichwörtern wie "Fortuna ist mir heute nicht hold": Gestalten aus den antiken Mythen sind auch heute noch allgegenwärtig.
Wer aber kennt all diese Figuren, die einen bestimmten Symbolwert haben, ohne dessen Kenntnis man so manche Anspielung nicht versteht? Jeder weiß zwar, was mit einem "Ödipuskomplex" gemeint ist, aber das Wissen um die antike Geschichte zu diesem Begriff ist viel geringer verbreitet.
"Who s who in der antiken Mythologie" von Gerhard Fink ist nun ein farbiges, sehr schön illustriertes Nachschlagewerk, das von A bis Z alle großen und kleinen Gottheiten der griechischen und römischen Sagenwelt auflistet. Die Stammtafeln am Ende des Buches machen dem Leser zusätzlich noch deutlich, inwieweit alle miteinander verwandt waren. Aus einem übersichtlich gegliederten Stammbaum erfährt man so, daß der Göttervater Zeus beispielsweise mit 16 Frauen 24 Töchter und Söhne gezeugt hat. Daß die antiken Gottheiten ein sehr bewegtes, nach unseren Maßtstäben ziemlich unmoralisches Leben geführt haben, wird schon aus so manchen, den Text begleitenden Bildern deutlich.
Da Gerhard Finks Sammlung von rund 800 Figuren aus der antiken Mythologie als Nachschlagewerk gedacht ist, muß der Leser allerdings schon ein gewisses Vorwissen mitbringen. Ist dieses jedoch vorhanden, bringt die Lektüre nicht nur Erkenntnis, sondern auch noch Spaß.
Gerhard Fink: "Who s who in der antiken Mythologie", dtv, München 2002, illustrierte Taschenbuchausgabe, 250 Seiten, 19,50 Euro |
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