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L. Domitius Ahenobarbus (37-68 n.Chr.) war der Sohn von Agrippina der Jüngeren und Cn. Domitius Ahenobarbus. Im Jahre 50 wurde er von Claudius adoptiert , heiratete 53 dessen Tochter Octavia und hieß fortan Nero Claudius Caesar. Die ersten fünf seiner Regierungsjahre waren recht glücklich: Nero wurde von Seneca beraten und konnte sich auch auf Burrus verlassen, seinen Prätorianerpräfekten . Es hatte den Anschein, als habe er die alten Traditionen des Augustus wieder aufleben lassen wollen. Doch infolge einiger Intrigen und Tragödien, so der Ermordung des Britannicus 55 und der der Agrippina 59, schlug die weitere Herrschaftszeit des Nero einen neuen und gefährlichen Kurs ein. Seneca fiel in Ungnade, und als Burrus 62 starb, benannte Nero Tigellinus, der sein Schatten sein sollte, zum Nachfolger. 64 v.Chr. kam es zu dem berühmten Brand Roms, als dessen Urheber man ihn ansieht. Um die Mutmaßungen des Volkes zu beschwichtigen, ließ er die Christen verfolgen. Die Handlungsweisen des Kaisers wurden stark von orientalischen Einflüssen geprägt: Als Eingeweihter des Mazdeismus, einer altpersischen Religion, zeigte er sich gern als neuer Mithras.
Im Jahre 65 deckte er noch rechtzeitig die Pisonische Verschwörung auf, der unter anderem Seneca und sein Neffe Lukan zum Opfer fielen. 66 ließ er den Stoiker Thraseas, den Anführer der senatorischen Opposition, hinrichten. Im selben Jahr begab er sich nach Griechenland, wo er als Schauspieler und Wagenlenker an den Spielen teilnahm. Eine Reihe von Aufständen brachen 68 n.Chr. in den Provinzen aus und leiteten das Ende seiner Herrschaft ein: Julius Vindex in Gallien , Galba in Spanien und Otho in Lusitanien. Der Senat erklärte Nero im Juni 68 zum Staatsfeind, und die Prätorianer wandten sich von ihm ab. Am 9. Juni 68 beging er Selbstmord. Mit seinem Tod endete nicht nur eine Herrschaft der Ausschweifungen und Grausamkeiten, sondern auch die julisch-claudische Dynastie, die Rom den berühmtesten (Augustus), aber auch den verhaßtesten (Nero) Kaiser beschert hatte. |
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