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Familiengeschichten gibt s wie Sand am Meer, und nicht alle sind wirklich lesenswert. Vieles landet auf dem Tisch des Rezensenten, und der muß sich dann mit allerlei Banalitäten herumquälen, die für den einzelnen zwar interessant und bewegend sein mögen, bei anderen jedoch ein müdes Achselzucken hervorrufen. Ganz anders bei der nun vorliegenden Geschichte einer ostdeutschen Familie von Maja Schulze-Lackner. Endlich einmal jemand, der wirklich schreiben, der eine Familiengeschichte packend
darstellen kann. Hinzu kommt eine sehr ungewöhnliche Gesc hichte, die sich liest wie erfunden, die aber so tatsächlich passiert ist.
Ida und Albert Lackner aus Insterburg stehen zunächst einmal im Mittelpunkt des Geschehens. Sie gründen um die Jahrhundertwende eine Familie. Ihre Kinder, fünf an der Zahl, genießen eine glückliche Zeit. Dann aber schlägt das Schick-sal zu - Ida und Albert werden Opfer eines schrecklichen Versehens, sie sterben an einer Kohlenmonoxydvergiftung. Was tun mit den noch minderjährigen Kindern? Verwandte springen ein, nehmen das eine oder andere liebevoll auf. Zwei Mädchen aber werden an Kindes Statt von Fremden angenommen. Werden sie je wieder zusammenkommen? Nun ja: Wunder gibt es doch ...
Maja Schulze-Lackner führt ihre Leser durch eine bewegte Zeit und durch eine spannende Familiengeschichte. Sie zeichnet gekonnt die einzelnen Charaktere und läßt eine längst vergangene Welt wieder auferstehen. - Lesenswert.
Maja Schulze-Lackner: "Und Wunder gibt es doch - Die Geschichte einer ostdeutschen Familie", Verlag Langen Müller, München, 240 Seiten, geb., 19,90 Euro
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