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"Die spinnen, die Briten, hieß es in Anlehnung an Asterix am Stammtisch im Deutschen Haus, als bekannt wurde, daß die britische Boulevardpresse dem gerade gewählten Papst Benedikt XVI. eine nazibraune Vergangenheit andichten wollte, weil er als Schüler - wie alle Jungen seines Alters - obligatorisch in der "Hitlerjugend" gewesen war.
Am Stammtisch machte die größte Zeitung Britanniens, Sun, die Runde, die unter Anspielung auf den Namen Joseph Ratzingers mit der Schlagzeile "Von der Hitlerjugend zum Papa Ratzi" antideutsche Gefühle mobilisieren und damit Kasse machen wollte. "Panzerkardinal" und "Gottes Rottweiler" waren andere Überschriften im Land der vielbeschworenen "Fairneß".
Ein anderer Vorwurf laute, so hieß es am Stammtisch, Joseph sei "Flakhelfer" gewesen. Das waren 16- bis 17jährige, die bekanntlich lernten, auf britische Militärflugzeuge zu schießen, die ihre Bomben befehlsgemäß auf die Wohnviertel von Frauen und Kindern abwerfen sollten.
Besonders perfide ist die Behauptung, die Ratzingers seien 1938 "mit Sicherheit vor Ort gewesen", als in Traunstein jüdische Häuser brannten. Übrigens, Sohn Joseph war damals gerade acht Jahre alt... Daß dieser Vorwurf nicht von dem Krawallblatt Sun kam, sondern von dem sonst eher seriösen The Independent, mache die antideutsche Hetze zu einer gezielten Kampagne. BILD meinte dazu lapidar: "Shut up!" - und der Stammtisch stimmte zu. |
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