Polynesier

Polynesier lautet der Sammelname für alle autochthonen Bewohner der polynesischen Inselwelt, die ein riesiges Dreieck bildet und eine Fläche von rund 50 Millionen Quadratkilometern umfasst. Darin eingeschlossen ist der gesamte zentrale und östliche Raum des Stillen Ozeans und Teile seiner westlichen Ausdehnung. Die Gesamtzahl aller Polynesier dürfte bei 800 000 liegen. In dieser Zahl sind die Maori von Neuseeland ebenso eingerechnet wie die Ureinwohner von Hawai und alle Einheimischen folgender Inselgruppen: Samoa, Tahiti, Marquesas, Pitcairn, Tonga, Cook-Inseln, Gesellschafts-Inseln, Ellice- und Tuamotu-lnseln, Tokelau-Inseln und vieler kleiner Eilande, die zwischen diesen weit zerstreuten, meist felsigen Inselgruppen liegen. Die Besiedelung dieser Inselwelten erfolgte spät, man schätzt, dass die Hauptimmigrationswellen in der Zeit zwischen 2500 v. und 300 n. Chr. zu datieren sind. Ethnisch gesehen sind die Polynesier meist Abkömmlinge von Melanesiern, die in ihrer neuen Heimat im Laufe der Zeit ein lokales Eigenprofil annahmen. Die Sprachen gehören zur austronesischen S Die europäische Erschließung Polynesiens gann erst um 1800. Viele Inselgruppen stehen heute noch unter englischer, französischer oder amerikanischer Verwaltung. Neuseeland ist eine parlamentarische Monarchie im Commonwealth, Hawai ist der 50. Bundesstaat der USA. Völlig unabhängig sind das Königreich Tonga, ferner Samoa und Tuvalu (seit 1978). Früh schon waren der Schiffbau und die Navigationskenntnisse bei den Polynesiern hochentwickelt. Der Fischfang spielt eine große Rolle, ebenso die Anpflanzung von Yams, Taro, Bananen, Brotfrucht und Kokosnüssen. Bis zur Ankunft europäischer Missionare waren die Polynesier durchweg Polytheisten, inzwischen existieren viele protestantische und katholische Gemeinden.