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Politische Bezeichnung für all diejenigen, die sich auf die plebs stützen und sich bemühen, die Gunst des Volkes zu erlangen. Das stärkste sie verbindende Band war ihre Feindschaft zum Senat und allen gegenüber, die diesen unterstützen (optimates ).
Man kann von den populares nicht von einer demokratischen Partei im heutigen Sinne sprechen. Es gab keinerlei Parteiprogramm. Die sozialen Unterschiede sind zu groß, denn wenn sich die Masse etwa aus der plebs rekrutierte, gehörten doch ihre Anführer oft den leitenden Schichten des Adels oder der Ritterschaft an. Und diese hatten häufig nur ihre eigenen Interessen im Sinn. Wenn sie wirklich Maßnahmen zum Nutzen des Volkes in Angriff nahmen, so waren doch sozialere Gesetze an sich kein Ziel.
Die populares tauchen im 3. Jh. v.Chr. auf, als sich eine patrizisch-plebejische Adelsschicht zu bilden beginnt. Zu denberühmtesten Führern gehören C. Flaminius (Konsul 223), die Gracchen , Marius , Pompeius , Catilina , Lentulus, Caesar , Labienus, Lepidus und Antonius . Doch von all diesen haben nur Flaminius und die Gracchen den Eigensinn des Adels überwunden und sich demokratisch eingesetzt. Nach der Niederlage der Gracchen mündet der Streit der populares mit den optimates in der Auseinandersetzung zwischen Marius und Sulla und gipfelt in offene Straßenschlachten auf dem Forum zwischen Clodius und Milo . |
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