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Rugier

 
     
 
Die Bezeichnung Rugier trifft auf zwei völlig verschiedene Völker zu. Der gleiche Name kommt lediglich dadurch zustande, dass beide Ethnien nacheinander auf demselben Gebiet siedelten. Zuerst wohnten die germanischen Rugier auf der Insel Rügen und auf dem Küstenstreifen bis zur Weichselmündung. Die Römer nannten diese Völkerschaft Rugi oder auch Rugii und die südliche Ostsee war als Mare Rugianorum bis weit ins Mittelalter hinein bekannt. Diese germanischen Rugier zogen in der Mitte des 4. Jahrhunderts mit den Goten nach Süden an die Donau, waren eine Zeitlang den Hunnen tributpflichtig und rückten 489, wieder mit den Goten vereint, in Italien ein. Später assimilierten sie sich vollständig an die romarisierten Bewohner Italiens. In die verlassenen Gebiete an der Ostsee und auf Rügen wanderten nunmehr Slawen ein, die man nun ebenfalls Rugier nannte. In der lateinischen Schreibweise jedoch wurden diese slawischen Rugier als Rugini bezeichnet. Die Hauptstadt der slawischen Rugier war Arkona, wo eine Tempelburg von ihnen errichtet worden war, die im Jahre 1168 von den Dänen erobert wurde. Diese auch als Seeleute erfolgreichen Slawen kontrollierten zeitweilig den Schiffsverkehr auf der Ostsee. Als aus dem Westen dann viele deutsche Zuwanderer in dieses Gebiet kamen, wurden die Rugier mit der deutschen Kultur und Sprache bekannt und bildeten das Fundament der später insgesamt deutsch sprechenden Bevölkerung in Pommern.
 
     
     
 
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