A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
     
 
     
 

Schicksal

 
     
 
Die lateinischen Ausdrücke für diesen Begriff sind reich an religiösen und philosophischen Hintergründen: fatum und fortuna. Ersteres ist ein substantiviertes Partizip des Verbs fari (sagen, sprechen), und fatum bedeutet dann: ’Das, was gesagt ist’. Es handelt sich also um das für den Menschen unvermeidliche Schicksal und entspricht somit dem griechischen moira, das allerdings seinem Wesen nach eher tragisch ist und in den Erinnyen seine personelle Ausformung hat. Im Gegensatz dazu ist die römische Vorstellung vom fatum durch die Stoa beeinflußt, für die das Schicksal eine göttliche, kosmische Macht darstellt, die der allgemeinen Weltordnung entspricht und mit der Vorsehung zusammenfällt.

Fortuna entspricht dem griechischen tyche, dem guten oder schlechten Zufall, der sich unvorhersehbar, zusammenhanglos und irrational ereignet. Diese Schicksalsvorstellung ist recht nah dem Gefühl der Epikureer . Selbstverständlich ist diese Unterscheidung weit davon entfernt, bei den Schriftstellern peinlich getrennt worden zu sein. So entsteht eine gewisse Verwirrung zwischen di (Götter ), fatum und fortuna, sobald man auf ein Erklärungsmodell für die Ereignisse in der Welt oder das Verhalten der Menschen zu sprechen kommt. Fortuna vermag aber auch das Schicksal eines jeden einzelnen als Einzelfall im Weltganzen zu bezeichnen.

Wenn man auch das fatum in einer weiblichen Göttin Fata zu den Göttern erhoben hatte, so war dennoch Fortuna die eigentliche Schicksalsgöttin. Sie besaß zahlreiche Tempel und wurde als Fortuna virilis (mannhafte Fortuna), Fortuna muliebris (weibliche Fortuna) oder als Fortuna populi Romani (Fortuna des römischen Volkes) verehrt. In der Kaiserzeit wurde ihr Kult an den des Kaisers als Fortuna Augusta angebunden.
 
     
     
 
Diese Seite als Bookmark speichern:
 
     
     
     

     
 

Weitere empfehlenswerte Seiten:

Friedrich Nietzsche - Leben Werk und Wirkung

Was Sie wirklich denken

Trotzdem gesiegt: Neues Buch dokumentiert die Hilflosigkeit des ZK der SED am Ende der DDR

 
 
Erhalten:
 

 

   
 
 
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
WISSEN48 | ÜBERBLICK | THEMEN | DAS PROJEKT | SUCHE | RECHTLICHE HINWEISE | IMPRESSUM
Copyright © 2010 All rights reserved. Wissensarchiv