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Stoa

 
     
 
Die Römer hatten stets eine Vorliebe für die Philosophie der Stoa, deren Anschauungen über Vorsehung und Schicksal ebenso wie die Morallehre gut mit der Vorstellung der Größe Roms und seiner Würde vereinbar waren. Die stoische Philosophie faßte in Rom endgültig im 2. Jh. v.Chr. Fuß, als Panaitios zum Literaturzirkel der Scipionen, auf den er einen großen Einfluß ausübte, zugelassen wurde. Tib. Gracchus etwa hatte als Lehrer und Ratgeber den Stoiker Blossius aus Cumae. Später war Cicero Schüler des Poseidonios, der mit seinem Lehrer Panaitios der alten, viel theoretischeren und dialektischeren Stoa eine neue Richtung gab, die man ’mittlere Stoa’ nennt und sich mehr an moralischen Fragestellungen orientiert.

In der Kaiserzeit war bei zahlreichen Schriftstellern stoischer Einfluß spürbar, so etwa bei Manilius , Persius , Lukan oder Tacitus , daneben gab es mit Seneca , Musonius Rufus, Epiktet und Marc Aurel eine Reihe stoischer Philosophen, die zusammen die dritte Periode der Stoa kennzeichnen, die allgemein ’kaiserzeitliche Stoa’ heißt.

Die Ideale von Tugend und Menschlichkeit, die den Römern heilig sind, sind stoisch durchtränkt, doch hat die Stoa gleichermaßen auf das städtische und politische Leben gewirkt, wie etwa die Ziele der Gracchen oder die anfängliche Konzeption des Prinzipats zeigen, denn für die Stoiker konnte eine solche Herrschaft, lag sie denn nur in Händen eines Weisen, Gutes darstellen. Deshalb wurde auch jedesmal Kritik von stoischer Seite geübt, wenn das Prinzipat von seiner Ideallinie abzuweichen drohte.
 
     
     
 
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