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Das in 24 Stämme gegliederte Indianervolk der Tukano (Tucano, Betoya, Betoi) lebt im Nordwesten Amazoniens von Feldbau, Jagd und Fischerei und stellt gleichzeitig eine eigene Sprachfamilie dar. Im Tiefland Brasiliens, Kolumbiens und Nordost-Perus schätzt man die Zahl aller Tukano zusammengerechnet auf etwa 10 000. Die wichtigsten Stämme, vor allem im Grenzland Brasilien/Kolumbien sind die Daxsea, Tiquie, Papuri, Uaupes, Pamiwa, Wena, Cubeo, Barasana, Bero und Coreguaye. Soweit sie ihre Naturreligion bewahrt haben, glauben die Tukano, dass jeder Stamm von einem tierischen Urahnen herstammt. So sehen sich etwa die Barasana als Nachkommen der Anaconda-Schlange. Ferner glauben sie, dass in einem Wiedergeburts-Kreislauf die Großväter wieder in ihren Enkeln und Urenkeln erscheinen. Durch die Begegnung mit christlichen Missionaren sind jedoch mehrere katholische Gemeinden im Tukano-Gebiet entstanden, und die TukanoSprache in gewissem Sinne zur „Missionssprache“ im westlichen Amazonasgebiet geworden. Die Tukano dürfen nicht mit den Tukana verwechselt werden, die ebenfalls im Amazonas-Tiefland Brasiliens leben, aber in einer anderen Gegend. |
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