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Verbotene Wahrheit

 
     
 
Wer sich in Gefahr begebe und das Risiko kenne, „der muß natürlich auch mit diesem Risiko leben“. Diesen klugen Worten zum Entführungsfall der offensichtlich überspannten Susanne Osthoff, die der Ex-Staatsekretär im deutschen Auswärtigen Amt Jürgen Chrobog vor kurzem sprach, stimmte der Stammtisch im Deutschen Haus ohne Zögern zu.

Der Stammtisch staunte nicht schlecht, als er hörte, daß genau dieser einstige Spitzen-Diplomat mit seiner Frau Magda und drei Söhnen kurze Zeit später 450 Kilometer östlich der jemenitischen Hauptstadt Sanaa in die bergige Schabwa-Region mit bewaffnetem Geleitschutz aufgebrochen und dort prompt als Geisel genommen worden sei. „Was zum Teufel hat ein Mann wie Chrobog mit Weib und Kindern dort verloren?“ fragte sich der Stammtisch.

Gewiß sei der Jemen nicht der Irak, wo die Osthoff ihrer Selbstverwirklichung
nachging und schließlich entführt und mit dem Tode bedroht wurde, hieß es am Stammtisch. Allein der jemenitische Geleitschutz aber mache deutlich, daß es auch dort nicht gerade harmlos zugehe. Der „Diplomat vom Scheitel bis zur Sohle“, wie Chrobog gern bezeichnet wird, sollte sich für Abenteuerreisen zu schade sein, schließlich sei ein Urlaub im Schwarzwald auch ganz schön.

Überdies möchte der Stammtisch gern wissen, welche Kosten dem deutschen Steuerzahler aus den Entführungsfällen entstehen, sowohl im Fall Osthoff als auch im Fall Chrobog.

Euer Michel
 
     
     
 
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