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In diesem Jahr wird allerorten eines Mannes gedacht, der mit seinen Märchen und Erzählungen noch heute die Herzen von jung und alt erfreut: Hans Christian Andersen. Im selben Jahr wie der dänische Dichter wurde in Danzig Robert Reinick geboren. Seiner jedoch wird kaum einer gedenken, obwohl er viele Jahrzehnte ein gern gelesener und oft zitierter Dichter war.
Robert Reinick kam am 22. Februar 1805 als Sohn eines angesehenen Handelsherrn zur Welt. Ein bereits früh auftretendes Augenleiden bereitete ihm schon in der Jugend Beschwerde n, so daß er erst mit 20 Jahren seine Reifeprüfung ablegen konnte. Da er seine Eltern früh verlor, wuchs er bei seinen Stiefschwestern auf. Als Fünfjähriger soll er bereits den schönen Künsten zugeneigt gewesen sein. So schuf er erste Tuschzeichnungen und modellierte in Wachs kleine Figuren, schnitt aus Papier Tiere und sogar Landschaften. Kein Wunder also, wenn er sich entschloß, Maler zu werden, und die Kunstakademie in Berlin besuchte. Dort stand dem Begabten Schinkels Atelier offen, dort wurde er Schüler von Karl Begas. In Berlin begegnete er Joseph von Eichendorf und Adalbert Chamisso. Zwei Dichter, die seine späteren Werke beeinflussen sollten. 1831 setzte Reinick seine Studien in Düsseldorf bei Wilhelm Schadow fort. 1838 machte er sich mit Freunden zu einer Bildungsreise nach Italien auf. Als sich dort sein Augenleiden jedoch verschlimmerte, mußte er den Aufenthalt abbrechen. Reinick kehrte nach Deutschland zurück, wo er an der heimatlichen Ostseeküste Linderung erfuhr und neue Kräfte schöpfen konnte. 1844 heiratete er die Tochter seiner Stiefschwester und zog mit ihr nach Dresden. Dort starb Robert Reinick am 7. Februar 1852. Er hinterließ ein reiches dichterisches Werk vor allem für Kinder und Jugendliche, wie etwa das "ABC-Buch für große und kleine Kinder". Literarisch besonders wertvoll aber sind seine "Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde", erschienen 1838. |
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