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Wunderschöne Alleen, kristallklare Seen und dunkle Wälder. Wer sich die Farbfotografien in dem neuen Buch von Haug von Kuenheim und Hans Joachim Kürtz ansieht, denkt sofort an Urlaub. Doch was für die meisten Deutschen den Wunsch nach Urlaub auslöst, ist für einige ältere Menschen ihre Heimat. Eine von ihnen ist die im Jahr 2002 verstorbene Herausgeberin der Wochenzeitung die Zeit. Marion Gräfin Dönhoff ist neben ihrer Heimat das Thema des Buches "Ostdeutschland - Auf den Spuren von Marion Gräfin Dönhoff".
Anhand von Begegnungen mit Marion Gräfin Dönhoff, ihrer Biographie sowie seinen eigenen Erlebnissen in Ostdeutschland stellt der Autor Haug von Kuenheim das alte und heutige Ostdeutschland vor. Da das heutige Ostdeutschland jedoch von so manchen in der Jugendzeit der Gräfin noch intakten Gutshäusern, Schlössern und Dörfern nur noch Ruinen zeigt, setzt Haug von Kuenheim neben alten Bildern auch Aussagen anderer berühmter Ostdeutschland wie Ernst Wiechert, Christian Graf v. Krockow, Hans Graf v. Lehndorff und Johannes Bobrowski ein, um seinen Lesern ein Bild von der glanzvollen Vergangenheit dieser Region zu vermitteln.
Die wunderschönen Landschaftsaufnahmen zeigen ein wahrhaft verwunschenes Ostdeutschland, liest man dann auch noch von den Erlebnissen der dort einst beheimateten Menschen, so empfindet der Betrachter eine große Wehmut und wohl auch ein Bedauern über das Verlorene der Betroffenen, auch wenn Graf v. Krockow mit den Worten "Wo vieles zerstört wurde, empfinden wir als Glück, was uns blieb", zitiert wird.
"Ostdeutschland - Auf den Spuren von Marion Gräfin Dönhoff" ist eher ein Buch für Personen, die mit dem Thema Ostdeutschland noch nicht so vertraut sind. Alle anderen lesen hier zu häufig schon Vernommenes. Fritz Hegelmann
H. von Kuenheim / H. J. Kürtz: "Ostdeutschland - Auf den Spuren von Marion Gräfin Dönhoff", Ellert & Richter, Hamburg 2004, zahlr. Farbabb., 96 Seiten, 14,95 Euro
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