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Wer kennt es nicht, da "unverwüstliche" sogenannte "Unkraut", in Gärten und auf den Äcker nicht gern gesehen, weil es sich am liebsten breit macht auf gut gedüngter, feuchter humusiger Erde, wo nach unserer Vorstellung nützliche und schöne Pflanzen gedeihe sollen. Wenn man die wuchernden Vogelmieren mit den kriechenden Stengelchen nicht dulde will im Beet, muß man fleißig jäten. Wirft man das frische Grün den Hühnern vor scharren sie gern darin herum und schon kleine Küken fressen das Kraut. In Käfige gehaltene Hänflinge, die anderes Futter ablehnen, picken sich die Samen heraus. Dies Stemmierenart blüht schon sehr früh im Jahr und bis in den November hinein.
Mit seinen haarfeinen Wurzeln kann dieses schnell wachsende, nur wenige Zentimete hohe, kriechende Kraut oft selbst an Hängen die Erde halten, bis sich dort höhere tiefer wurzelnde Pflanzen entwickelt haben. Darum ist es sogar ein kleiner Pionier un trägt die unscheinbarsten, höchstens vier Millimeter messenden Sternblume n alle Vogelmierenarten.
Ihre Schwestern, die Gras-, Sumpf-, Wald-, die Große, die Dickblättrige und die Langblättrige Stemmiere sind schwer zu unterscheiden. Sie ähneln sich sehr, und oftmal haben Standort und Klima den wesentlichsten Einfluß auf Größe und Anzahl der Blüten Allen Arten wachsen die Blätter gegenständig. Sie stehen kreuzweise übereinander.
Alle tragen sie auch schneeweiße, in der Mitte zweigespaltene Blütenblätter. Die stehen in den Lücken der fünf grünen, etwa halb so langen Kelchblätter. Die etwa zwe Zentimeter große Blume der Stellaria Holostea, der Großen Stemmiere, läßt ihre zeh gelben Staubgefäße, den oberständigen Fruchtknoten mit drei langen Griffeln, gu erkennen. Bei sonnigem Wetter sind die Blüten sternförmig ausgebreitet, um Bienen Fliegen, Käfer und Schmetterlinge anzulocken. In kühlen und regnerischen Stunden bleibe sie geschlossen. Notfalls befruchten sich die Vogelmieren durch schaukelnde Bewegunge selbst.
Nachts umschließen die oberen Blätter auch die jungen Sprossen und Knospen. So gib uns die Stemmiere, ein Nelkengewächs (Carophyllaceae), das Beispiel einer Schlafpflanze.
Sie ist fast auf der ganzen Erde verbreitet, wächst gern an Wegen und Bachläufen. I unseren Laubwäldern besetzt sie häufig große Flächen, die von Ende April bis Ende Ma wie mit weißen Blütensternen besprenkelt erscheinen. Ihre Frucht reift in einer Kapsel Die reifen Samen entspringen, wenn der Wind die Pflanzen wiegt.
In alten Arzneibüchern wird schon Stellaria media, eine Sammelbezeichnung fü verschiedene Vogelmierenarten, als Droge beschrieben, in neuer Literatur übe Heilkräuter wird sie wegen ihrer Wirkstoffe Rutin und Ascorbinsäure empfohlen als Te oder Saft zu Umschlägen und medizinischen Bädern bei schlecht heilenden Wunden, diverse Hautleiden, Hämorrhoiden, Augenentzündungen und Ekzemen, zur innerlichen Anwendung gege Rheuma, Gicht, Gelenkleiden, Tuberkulose und Bluterkrankungen.
Die Sternmieren gelten also nur als ein "Unkraut" jenen, die sie nicht dulde wollen in ihren Beeten und Feldern. Den vielen kleinen, singenden Mitbewohnern dieser Erd bieten sie köstliche Nahrung und unseren Kranken Medizin aus der Herrgottsapotheke. Ann Bahrs
milie
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