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Wie kein anderer Künstler hat sich Rembrandt mit der Radierung auseinandergesetzt und diese Technik bis zur Vollkommenheit entwickelt. In einer faszinierenden Auswahl der 100 bedeutendsten aus den insgesamt 355 Radierungen Rembrandt Harmensz van Rijns (1606-1669) präsentiert das Schleswig-Holsteinsche Landesmuseum auf Schloß Gottorf die wertvolle Graphik des großen niederländischen Meisters in hervorragenden Abbildungen. Die Blätter entstanden zwischen 1626 und 1661, in über 30 Schaffensjahren, und stellen biblische Themen des Alten und Neuen Testamentes dar. Daneben stehen Genreszenen, Landschaften und hervorragende Bildnisse, darunter zahlreiche Selbstporträts.
Auch in zwei Berliner Ausstellungen steht nicht der Maler Rembrandt im Mittelpunkt. So zeigt die Studiengalerie der Gemäldegalerie Rembrandt als Virtuosen der Druckgraphik, während das Kupferstichkabinett den Zeichner Rembrandt würdigt. Hier wird einmal mehr deutlich, daß der Holländer zu den größten Zeichnern aller Zeiten gehört, gelang es ihm doch, menschliche Gefühle und Regungen mit nur wenigen Linien auszudrücken. Nur selten waren die Zeichnungen Studien für geplante Gemälde oder Radierungen, sondern vornehmlich als Studien für Bewegungen oder Ausdrucksmotive gedacht. Der hervorragend gestaltete Katalog zur Ausstellung gibt mit Wort und Bild Auskunft über die wertvollen Blätter, die so viel auch über ihren Meister verraten.
Die Ausstellung "Rembrandt entdecken - Die 100 schönsten Radierungen" auf Schloß Gottorf ist täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen, bis 8. Oktober, Eintritt 6 / 3 Euro.
"Rembrandt. Der Zeichner" im Berliner Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 22 Uhr geöffnet, bis 5. November, Eintritt 8 / 4 Euro.
Holm Bevers, Berliner Kupferstichkabinett (Hrsg.): "Rembrandt. Die Zeichnungen im Berliner Kupferstichkabinett. Kritischer Katalog", Verlag Hatje Cantz, Ostfildern 2006, 240 Seiten, 175 Abb., davon 90 farbig, gebunden mit Schutzumschlag, 39,80 Euro. |
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