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„Aus dem blauen Brief ist ein blaues Auge für die Regierung geworden.“
Rainer Brüderle, stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP
„Weil eine Mahnung unangenehm ist und außerdem gerade der Wahlkampf tobt, verhindert die Bundesregierung hinter den Kulissen, daß der ärgerliche Brief abgesendet wird. Die Opposition wird im Wahlkampf dafür sorgen, daß die eigentlich berechtigte Mahnung der EU-Kommission nicht vergessen wird.“
„Die Welt“ vom 13. Februar 2002
Euro-Schummelei-Contest
„Teuro" nennen viele hämisch,
was sie heute zwangsbeglückt
und inzwischen epidemisch
in den Hosen taschen drückt.
Nun, es war vor siebzig Wochen,
daß an dieser Stelle stand
klipp in Klartext ausgesprochen:
„Euro-Neuro-Teuroland"!
Ach, wie wurde maasgetrichtert:
Alles werde ehrlich sein!
Viele fielen eingeschüchtert
auf den müden Maasstrick rein.
Doch die Mark ist nun Geschichte,
Schilling, Gulden ebenso -
freundlich lächeln Kursberichte
nur bei Dollar, Bush und Co.
Blauer Brief für rote Recken?
Na, das wäre wohl gelacht!
Knapp vor Wahlen Wähler schrecken -
hat ein Vau-Mann das erdacht?
Der Toskanzler haut die Pauke,
Kommissare maulen matt,
doch ob wirklich der Rabauke
solch Getöse nötig hat?
Hans soll schlicht frisieren lernen
so wie Gianni, Jean, Juan,
Iannis - und bei guten Sternen
bald auch Ivan, János, Ján!
Denn man traue nur den Zahlen
die man selber fälschen läßt,
so obsiegt man im globalen
Euro-Schummelei-Contest.
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