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Was der Sumpf freigibt

 
     
 
Nicht alles, was in der sommerlichen "Saure-Gurken-Zeit" in den Medien hochgekocht werde, "sei überflüssig wie ein Kropf", hieß es am Stammtisch im Deutschen Haus. Manches, was die Stallwachen der Pressestellen eilfertig dementieren, habe seinen Ursprung in Stimmungen, Vermutungen oder Meinungen, die wie Luftblasen die schlammige Schicht politischer Korrektheit durchstoßen und so das Licht der publizistischen Sommersonne erreichen.

Der Stammtisch meinte, Stoibers ange
blicher Vergleich der politischen Potenz des bürgerlichen Gespanns Merkel/Westerwelle ("Die können Schröder und Fischer das Wasser nicht reichen") gehöre zu diesen Sumpfblüten. Angesichts knapper Wahlausgänge wie 2001, als das Wasser der Elbeflut ausreichte, um Stoibers Kanzlerträume platzen zu lassen, sei die aufgeregte Reaktion der bayerischen FDP-Vorsitzenden Sabine Leutheusser-Schnarrenberger auf die Stoiber unterstellte Bemerkung verräterisch. Hatte die "Schnarre" doch getönt, Stoibers Attacke sei "absolut fehlerhaft und politisch unverantwortlich". Doch dem folgte ihr persönlicher Polit-Striptease, indem sie sagte: "Egal, was er persönlich denkt, so darf jemand, der politisch so erfahren ist, sich nicht verhalten." Der Stammtisch stellte fest: Politisch erfahrenes Verhalten sei demnach, nicht zu sagen, was man denke. Er dankte der liberalen Dame für ihre sommerliche Enthüllung.

 
     
     
 
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